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       # taz.de -- Streit um Neuwahl in Griechenland: Zank um die Demokratie
       
       > Die griechische Parlamentspräsidentin Zoe Konstantopoulou hält das
       > Neuwahl-Verfahren für undemokratisch. Die Regierung kritisiert sie dafür.
       
   IMG Bild: Parlamentspräsidentin Zoe Konstantopoulou: Sie gilt in der Syriza-Partei als Wortführerin der Tsipras-Gegner.
       
       ATHEN afp | Über die Ausrufung von vorgezogenen Neuwahlen in Griechenland
       ist am Wochenende ein heftiger Streit entbrannt. Die Regierung warf
       Parlamentspräsidentin Zoe Konstantopoulou am Sonntag vor, sich „wie ein
       Diktator“ zu verhalten. Zuvor hatte die Politikerin das Verfahren zur
       Abhaltung von Neuwahlen als „undemokratisch und verfassungswidrig“
       bezeichnet. Dies wiederum rief auch Präsident Prokopis Pavlopoulos auf den
       Plan, der die Kritik von Konstantopoulou als „rechtlich unbegründet“
       zurückwies.
       
       Konstantopoulou hat sich innerhalb der regierenden Syriza-Partei als
       Wortführerin der Gegner des Kurses von Regierungschef Alexis Tsipras bei
       den Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern profiliert. Der linke
       Flügel der Partei wirft Tsipras vor, gegenüber den Spar- und
       Reformforderungen der Geldgeber eingeknickt zu sein.
       
       Mehrere dutzend Syriza-Abgeordnete stimmten im Parlament gegen die
       Maßnahmen, die für die Geldgeber die Bedingung für weitere Hilfszahlungen
       sind. In der vergangenen Woche gründeten 25 Syriza-Abgeordnete eine neue
       Gruppierung namens Volkseinheit.
       
       Tsipras erklärte daraufhin am Donnerstag seinen Rücktritt, in der Hoffnung
       bei Neuwahlen eine solidere Mehrheit zu erhalten. Gemäß der Verfassung
       beauftragte der Staatschef am Freitag zunächst die zweitgrößte Partei, die
       konservative Nea Dimokratia, mit der Regierungsbildung.
       
       Schafft sie dies nicht bis Montag, geht der Ball an die Gruppierung
       Volkseinheit. Da es aber auch ihr kaum gelingen wird, eine Regierung zu
       bilden, wird erwartet, dass Pavlopoulos am kommenden Freitag für den 20.
       September Neuwahlen ansetzt.
       
       23 Aug 2015
       
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