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       # taz.de -- Krieg in der Ukraine: Stillstand mit Waffen
       
       > Merkel und Hollande fordern Einhaltung des Waffenstillstands. Der
       > ukrainische Präsident warnt vor russischem Militär im Osten des Landes.
       
   IMG Bild: Mehr Waffen: Die USA wollen ihre modernsten Kampfjets nach Europa verlegen.
       
       Berlin/Kiew afp/ap/dpa | Angesichts der anhaltenden Gewalt in der
       Ostukraine haben Deutschland und Frankreich die Umsetzung des Minsker
       Abkommens angemahnt. „Wir sind zusammengekommen, um Minsk umzusetzen und
       nicht, um Minsk in Frage zu stellen“, sagte Kanzlerin Angela Merkel (CDU)
       am Montag nach Gesprächen mit Frankreichs Präsident François Hollande und
       dem ukrainischen Staatschef Petro Poroschenko in Berlin. Auch Hollande
       forderte den Respekt der Vereinbarungen.
       
       Poroschenko sagte ebenfalls, es gebe „keine Alternative zu den Minsker
       Vereinbarungen“. Dieser Prozess sei das „universelle Instrument“, um den
       Konflikt beizulegen. Hollande forderte zudem bessere Lebensbedingungen im
       Land sowie die Garantie freier Wahlen. Seit nunmehr 16 Monaten wüten in der
       Ostukraine Kämpfe zwischen prorussischen Rebellen und der ukrainischen
       Regierungsarmee. Dabei wurden fast 6900 Menschen getötet.
       
       Unterdessen kündigten die USA an, als Abschreckungsmittel gegen russische
       Drohgebärden ihre modernsten Kampfflugzeuge nach Europa zu schicken. Die
       Maschinen vom Typ F-22 „Raptor“ würden „sehr bald“ zu Übungen mit
       Nato-Verbündeten verlegt, sagte Luftwaffen-Staatssekretärin Deborah Lee
       James am Montag im US-Verteidigungsministerium.
       
       Hintergrund seien russische Militärhandlungen in der Ukraine. Ein genaues
       Datum oder Orte der Stationierung nannte sie nicht. Luftwaffen-Stabschef
       Mark Welsh sagte, die Kampfflugzeuge sollten an Stützpunkte geschickt
       werden, von denen aus sie auch bei einem möglichen militärischen Konflikt
       in Europa eingesetzt würden. Die knapp 19 Meter lange, mit
       Tarnkappentechnik ausgestattete „Raptor“ ist nur schwer vom Radar zu
       erfassen.
       
       ## Poroschenko warnt vor Eskalation
       
       Unmittelbar vor dem Krisengipfel hatte Poroschenko erneut schwere Vorwürfe
       gegen Russland erhoben. Moskau habe allein in den vergangenen Tagen „drei
       große Militärkonvois“ in die umkämpfte Ostukraine geschickt, sagte er am
       Montag bei einer Militärparade in Kiew. Moskau habe den Rebellen insgesamt
       „bis zu 500 Panzer, 400 Artilleriesysteme und 950 gepanzerte Fahrzeuge
       geliefert“. Entlang der Grenze mit der Ukraine seien zudem 50.000 russische
       Soldaten stationiert, außerdem befänden sich unter den 40.000
       separatistischen Kämpfern ebenfalls 9000 russische Militärangehörige.
       
       Zugleich erhob der ukrainische Präsident den Vorwurf, Moskau habe trotz der
       vom Westen verhängten Sanktionen immer noch nicht die „Idee einer direkten
       Militärintervention“ oder eines „Angriffs der Rebellen im Landesinneren“
       der Ukraine aufgegeben. Der Kampf der Ukraine um Unabhängigkeit sei noch
       immer nicht beendet, und das Land müsse alle militärischen, diplomatischen
       und politischen Anstrengungen bündeln, um ihn zu gewinnen. Die Ukraine
       beging am Montag die Feier zur Unabhängigkeit von der Sowjetunion vor 24
       Jahren.
       
       Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte, Poroschenkos Aussagen über
       russische Soldaten seien „unbegründet und skrupellos“. Russland bestreitet,
       die Aufständischen militärisch zu unterstützen.
       
       25 Aug 2015
       
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