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       # taz.de -- Neuer Unicef-Bericht: Kindersterblichkeit halbiert
       
       > Die Welt ist nicht machtlos: Seit dem Jahr 2000 wurden nach UN-Angaben 48
       > Millionen Kinder gerettet. Krankheiten und Hunger werden besser bekämpft.
       
   IMG Bild: Mädchen in Khartoum, Sudan.
       
       New York ap | Die Kindersterblichkeit ist in den vergangenen 25 Jahren
       weltweit dramatisch gesunken. Die Zahl der Jungen und Mädchen, die ihren
       fünften Geburtstag nicht erleben, liegt heute nur noch halb so hoch wie
       1990. Allerdings erwartet das UN-Kinderhilfswerk Unicef dieses Jahr immer
       noch 5,9 Millionen Todesfälle – 16 000 Kinder an jedem Tag. Auch wurde das
       Ziel deutlich verfehlt, die Kindersterblichkeit bis 2015 um zwei Drittel zu
       senken.
       
       Dies war im Jahr 2000 als eines der sogenannten Millenniumsziele formuliert
       worden, die bis 2015 erreicht werden sollten. [1][Wie Unicef am
       Dienstagabend in New York berichtete,] ist es in diesen 15 Jahren mit einer
       gemeinsamen Anstrengung immerhin gelungen, insgesamt 48 Millionen
       Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren zu verhindern.
       
       In wenigen Wochen wollen sich die Vereinten Nationen neue Ziele für eine
       nachhaltige Entwicklung setzen. Mit einem verstärkten Kampf gegen die
       Ursachen könnten weitere 38 Millionen Leben gerettet werden, erklärte das
       Kinderhilfswerk.
       
       Die Verringerung der Kindersterblichkeit habe sich in vielen Ländern stark
       beschleunigt, sagte Unicef-Vizedirektorin Geeta Rao Gupta. „Aber die viel
       zu große Zahl von Kindern, die immer noch vor ihrem fünften Geburtstag –
       und sogar im ersten Monat ihres Lebens – sterben, sollte uns dazu bringen,
       unsere Bemühungen noch einmal zu verdoppeln“, sagte sie.
       
       45 Prozent der Kinder, die ihren fünften Geburtstag nicht erleben, sterben
       in den ersten 28 Tagen. Häufigste Ursachen sind Frühgeburten,
       Lungenentzündungen, Komplikationen während der Geburt, Malaria und
       Komplikationen bei Infektionen. Fast die Hälfte der Todesfälle wird mit
       Unterernährung in Verbindung gebracht.
       
       Die Überlebenschancen eines Neugeborenen hängen sehr stark davon ab, wo es
       zur Welt kommt. Im Afrika südlich der Sahara stirbt eines von zwölf Kindern
       vor dem fünften Geburtstag – die höchste Rate weltweit. Wohlhabendere
       Länder registrieren einen Todesfall bei 147 Geburten.
       
       9 Sep 2015
       
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   DIR [1] http://www.unicef.org/publications/index_83078.html
       
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