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       # taz.de -- Flüchtlingspolitik der EU: Gipfel im Norden, Zaun im Süden
       
       > Die Kanzlerin und ihr österreichischer Amtskollege haben einen
       > EU-Sondergipfel beantragt. Ungarn will einen Zaun an der Grenze zu
       > Rumänien hochziehen.
       
   IMG Bild: Doch auch der Norden hat Zäune. Wie hier an der Erstaufnahmestelle in Horst bei Boizenburg.
       
       Berlin/Budapest dpa/afp | Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der
       österreichische Kanzler Werner Faymann haben gemeinsam einen
       EU-Sondergipfel zur Flüchtlingspolitik in der nächsten Woche beantragt.
       Dieser Vorschlag sei EU-Ratspräsident Donald Tusk telefonisch unterbreitet
       worden, sagte Merkel am Dienstag nach einem Treffen mit Faymann in Berlin.
       
       Bei dem Treffen der 28 Staats- und Regierungschefs solle es unter anderem
       darum gehen, wie die Herkunftsländer von Flüchtlingen besser unterstützt
       werden können. Auch mit der Türkei müsse man „besser ins Gespräch kommen“,
       sagte Merkel. Ein weiteres Thema soll der Aufbau von Erstaufnahmezentren an
       den europäischen Außengrenzen sein.
       
       Faymann betonte: „Es ist wichtig, dass wir den Kopf nicht in den Sand
       stecken.“ Entscheidend sei jetzt, wie den Menschen in Not geholfen werden
       könne. Die Frage sei auch, ob dieses Ziel genau so viel wert sei wie die
       Bewältigung der Finanzkrise. Es müsse Menschlichkeit und Kontrolle zugleich
       geben.
       
       Ungarn schottet sich indes weiter ab. Neben einem Grenzzaun nach Serbien
       will das Land nun auch einen Zaun an der Grenze zu Rumänien errichten. Als
       Grund gab Ungarns Außenminister Peter Szijjarto am Dienstag laut der
       staatlichen Nachrichtenagentur MTI an, dass sich Schlepper nach der
       Schließung der ungarisch-serbischen Grenze Ausweichrouten über Rumänien
       suchen könnten.
       
       Update: Um erneut über Flüchtlingspolitik zu sprechen, kommen die
       EU-Innenminister Anfang kommender Woche erneut zu einem Sondertreffen
       zusammen. Das Treffen solle am 22. September stattfinden, wurde am
       Dienstagabend offiziell in Brüssel mitgeteilt. Die Innenminister waren erst
       am Montag in dem Versuch gescheitert, sich auf verbindliche Quoten zur
       Verteilung von Flüchtlingen auf alle EU-Staaten zu einigen.
       
       15 Sep 2015
       
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