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       # taz.de -- Neue Pläne für den Pannenflughafen BER: Überholen ohne Einzuholen
       
       > Noch bevor der BER fertig ist, wird er schon massiv erweitert. Das hat
       > der Aufsichtsrat am Freitag entschieden.
       
   IMG Bild: Flughafenchef Mühlenfeld erläutert, wo es hingehen soll mit dem Pannenflughafen
       
       Am künftigen Hauptstadtflughafen in Schönefeld beginnt schon vor der
       Inbetriebnahme der Ausbau. Der Aufsichtsrat leitete am Freitag mehrere
       Bauvorhaben ein, die parallel zur Fertigstellung des eigentlichen
       Flughafens laufen sollen, um das Passagierwachstum bewältigen zu können.
       „Wir stellen uns darauf ein, dass wir im Jahr 2023 rund 40 Millionen
       Passagiere abzufertigen haben“, sagte der Vorsitzende, Berlins Regierender
       Bürgermeister Michael Müller (SPD).
       
       Er machte zugleich deutlich, dass der Zeitplan für den drittgrößten
       deutschen Flughafen nach vier geplatzten Eröffnungsterminen wieder unter
       Druck geraten ist. Geplant ist der Start derzeit für Ende 2017.
       
       Für 17 Millionen Euro wird nun das alte Schönefelder Terminal erweitert und
       renoviert. Es bietet dann zusätzlichen Platz für die Fluggesellschaft
       Ryanair, die ihr Berlin-Angebot von diesem Herbst an deutlich aufstockt.
       Zudem soll der frühere DDR-Zentralflughafen bis 2022 parallel zum
       benachbarten BER in Betrieb bleiben. Zehn Millionen Passagiere sollen dort
       pro Jahr einchecken. 48 Millionen Euro fließen in ein provisorisches
       Terminal auf dem Schönefelder Areal, das ab Frühjahr 2018 als
       Regierungsflughafen dienen soll.
       
       Geplant wird außerdem ein eigenständiges Billigflieger-Terminal für sechs
       bis acht Millionen Passagiere direkt am neuen Hauptstadtflughafen. Es
       könnte nach Aufsichtsratsangaben etwa 200 Millionen Euro kosten, bisher
       sind aber nur die Planungsmittel freigegeben. Es soll 2019 fertig sein. Die
       Flughafengesellschaft verabschiedet sich damit von ihrem ursprünglichen
       Konzept, in Schönefeld alle Abläufe unter einem Dach zu vereinen. „Die
       Ausbaumaßnahmen sollen auf keinen Fall den jetzigen BER beeinflussen“,
       betonte Flughafenchef Karsten Mühlenfeld.
       
       ## 22 Millionen Passagiere
       
       „Das Gebäude BER wird zu seinem Startpunkt 22 Millionen Passagiere
       aufnehmen können“, begründete Mühlenfeld die zusätzlichen Baustellen. „Das
       entspricht dem heutigen Ausbaustand von Tegel.“ Die Pleite des
       Gebäudetechnik-Ausrüsters und der Baustopp in der Haupthalle des Terminals
       wegen möglicher Statikprobleme hat das Projekt jedoch zurückgeworfen. „Es
       gehört zur Wahrheit dazu, dass es knapp wird mit den Zeiten“, sagte Müller.
       (dpa)
       
       25 Sep 2015
       
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