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       # taz.de -- Terror von Boko Haram: 1,4 Millionen Kinder auf der Flucht
       
       > Nach UN-Angaben ist die Zahl der Kinder, die vor den Islamisten geflohen
       > sind, um 500.000 gestiegen. Unicef fehlt Geld für humanitäre Hilfe am
       > Tschadsee.
       
   IMG Bild: Protestmarsch in der nigerianischen Hauptstadt Abuja: Im April 2014 wurden 270 Schulmädchen in Chibok von Boko Haram verschleppt
       
       Lagos afp | Vor der Gewalt der Islamistengruppe Boko Haram sind nach
       UN-Angaben in den vergangenen fünf Monaten 500.000 Kinder geflohen. Damit
       sei die Zahl der Kinder, die in der betroffenen Tschadsee-Region vor den
       Extremisten auf der Flucht seien, auf 1,4 Millionen gestiegen, teilte das
       Kinderhilfswerk Unicef am Freitag mit.
       
       Am schlimmsten betroffen ist demnach Nigeria mit 1,2 Millionen Kindern auf
       der Flucht, aber auch in den Nachbarländern Kamerun, Tschad und Niger
       hätten die islamistischen Rebellen zuletzt ihre Angriffe verstärkt.
       
       Es sei „zutiefst alarmierend“, dass weiterhin Kinder und Frauen „getötet,
       verschleppt und als Bombenträger missbraucht“ würden, erklärte der für die
       Region zuständige Unicef-Vertreter Manuel Fontaine. Dem Hilfswerk zufolge
       ist allein in Nigeria gut die Hälfte der geflüchteten Kinder jünger als
       fünf Jahre.
       
       Boko Haram kämpft seit Jahren im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias
       für einen islamischen Staat, verübt aber auch in den Nachbarländern, die am
       Kampf gegen die Extremisten beteiligt sind, immer wieder Angriffe.
       
       Unicef weitete nach eigenen Angaben die humanitäre Arbeit in der
       Tschadsee-Region aus, darunter Impfungen, Bildungshilfe und psychologische
       Betreuung. Zugleich erklärte das Hilfswerk, dass ihm nur rund ein Drittel
       des für dieses Jahr benötigten Geldes zur Verfügung stehe. Dadurch hätten
       etwa mehr als 124.000 von der Gewalt betroffene Kinder nicht gegen Masern
       geimpft werden können. Rund 208.000 Kinder könnten nicht zur Schule gehen
       und mehr als 83.000 hätten keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
       
       18 Sep 2015
       
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