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       # taz.de -- Stillstand in Berliner Ex-Vergnügungspark: Der Spreepark gammelt weiter
       
       > Wie es mit dem ehemaligen Freizeitpark weitergehen soll, ist trotz vieler
       > Ankündigungen weiter unklar. Dabei hat Berlin das Gelände schon 2013
       > zurückgekauft.
       
   IMG Bild: Hier fährt nichts: Alte Fahrgeräte im Spreepark.
       
       Auch eineinhalb Jahre nach dem Rückkauf des Spreeparks im Plänterwald durch
       das Land Berlin liegt dessen Zukunft im Dunkeln. „2013 hat das Land Berlin
       das Erbbaurecht zurückgekauft – passiert ist seitdem: nüscht!“, kritisiert
       der grüne Wahlkreisabgeordnete Harald Moritz. Er beruft sich auf eine
       Antwort der Landesregierung auf seine parlamentarische Anfrage.
       
       Darin räumt die Landesregierung selbst ein, dass ein Konzept für eine
       künftige Nutzung genauso wenig vorliege wie Verhandlungen mit zahlreichen
       Interessenten, die auf dem Gelände kulturelle oder kulinarische Angebote
       machen wollen. Eine Arbeitsgruppe zur Zukunft des Spreeparks habe ganze
       viermal getagt. Fest stehe lediglich, so die Landesregierung, „dass aus
       städtebaulichen und ökologischen Erwägungen“ heraus eine gewerbliche
       Nutzung ausgeschlossen werde und der Senat stattdessen den Freizeitpark
       wiederbeleben will. Doch das war auch vor dem Rückkauf kein Geheimnis.
       
       „Der rot-schwarze Senat hat die Wiederbelebung des Spreeparks mit viel
       Tamtam angekündigt“, kritisiert Harald Moritz. „Aber Verhandlungen mit
       Interessenten über die Flächennutzung finden bisher genauso wenig statt wie
       eine Bürgerbeteiligung.“ Somit sei das Gelände mitten im
       Landschaftsschutzgebiet auch weiterhin dem Verfall und Vandalismus
       preisgegeben. „Gleichzeitig laufen die Kosten für die Sicherung des
       Geländes Monat für Monat weiter“, so Moritz.
       
       Rainer Hölmer (SPD), Baustadtrat von Treptow-Köpenick, relativiert die
       Kritik. „Wollten wir als Bezirk hier Druck machen, müsste der auch
       finanziell untersetzt sein.“ Das sei aber nicht möglich. Der Senat hätte 10
       Millionen Euro aus dem Sondervermögen „Wachsende Stadt“ für den Spreepark
       zugesagt. „Die Arbeitsgruppe ist sich völlig einig, wofür wir die Summe
       verwenden. Allerdings steht das Geld noch nicht zur Verfügung,“ kritisiert
       der Baustadtrat.
       
       So will man 6 bis 7 Millionen in die Sanierung des Alten Eierhäuschens
       investieren. Das Eierhäuschen ist ein traditionelles Ausflugsrestaurant an
       der Spree, das schon von Fontane beschrieben wurde und das unter
       Denkmalschutz steht. Seit den 1990er Jahren droht allerdings der Verfall
       der einstigen architektonischen Perle. „Den Rest der 10 Millionen wollen
       wir investieren, um so etwas wie eine grobe Ordnung im Spreepark
       herzustellen“, sagt Hölmer. Die sei Voraussetzung für alle weiteren
       Nutzungsideen.
       
       Dass noch kein „schlüssiges Konzept“ für eine Nutzung vorliege, räumt
       Hölmer ein. „Aber im Oktober werden wir uns mit Landesbehörden und
       Landesunternehmen hinsetzen, und dann sind wir hoffentlich bald ein Stück
       weiter.“ Ohne die 10 Millionen Euro aber seien alle Konzepte nur
       Träumereien.
       
       7 Oct 2015
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Marina Mai
       
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