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       # taz.de -- Brand in Flüchtlingsunterkünften: Molotowcocktails in Dresden
       
       > Unbekannte werfen Brandsätze auf eine geplante Unterkunft in Dresden. In
       > Nauen werden Tatverdächtige nach dem Brandanschlag im August
       > festgenommen.
       
   IMG Bild: Brandspuren am Eingang der geplanten Flüchtlingsunterkunft in Dresden
       
       Dresden/Nauen/Xanten dpa | Das Feuer in einer geplanten
       Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Grimma am Donnerstagmorgen ist nach
       Angaben der Polizei gelegt worden. Brandexperten könnten einen technischen
       Defekt als Ursache ausschließen, teilte das Operative Abwehrzentrum (OAZ)
       in Leipzig mit.
       
       Auch 80 Kilometer weiter westlich ist in Dresden ein Brandanschlag auf eine
       geplante Flüchtlingsunterkunft verübt worden. Unbekannte warfen in der
       Nacht zum Mittwoch vier Molotowcocktails auf ein leerstehendes Gebäude auf
       dem Gelände einer Grundschule im Stadtteil Prohlis. Die Stadt Dresden will
       Asylbewerber in dem Gebäude unterbringen. Den Tätern sei es nicht gelungen,
       das Gebäude in Brand zu setzen.
       
       Gebrannt hat es dagegen am Donnerstag in einem Ingolstädter
       Flüchtlingsheim. Die Brandursache war zunächst unklar, die Kriminalpolizei
       ermittelte. Nach Angaben der Polizei gab es keine Hinweise auf einen
       Brandanschlag. In der Unterkunft sind vier Menschen verletzt worden,
       darunter zwei Kinder.
       
       Wie die Polizei mitteilte, war das Feuer gegen 6.00 Uhr in einem Zimmer im
       Kellergeschoss ausgebrochen. Zwei Erwachsene und zwei ein und sechs Jahre
       alten Kinder wurden mit Rauchvergiftungen in Kliniken gebracht.
       
       Bei dem Gebäude handelt es sich um ein früheres Hotel, das seit eineinhalb
       Jahren als Asylunterkunft genutzt wird. Das Zimmer, in dem das Feuer
       ausgebrochen war, brannte komplett aus. Zudem wurde die Außenfassade
       zerstört.
       
       ## Festnahmen in Nauen und Tröglitz
       
       Im Zusammenhang mit dem Brandanschlag auf eine als Flüchtlingsunterkunft
       [1][vorgesehene Sporthalle in Nauen (Havelland) im August] sind mehrere
       Wohnungen durchsucht worden. Außerdem seien mehrere Tatverdächtige
       vernommen worden, es gebe aber bisher keine Haftbefehle, sagte ein Sprecher
       der Potsdamer Staatsanwaltschaft am Donnerstag.
       
       Zu den am Mittwoch sichergestellten Dingen gehörten Datenträger, Unterlagen
       und Gegenstände, die „möglicherweise geeignet sind, Brände auszulösen“.
       Konkreter wollte sich der Sprecher dazu nicht äußern. Auch zu den
       Tatverdächtigen machte er keine Angaben. Durchsucht wurden mehrere
       Wohnungen in Nauen und Umgebung. Zahlreiche Einsatzkräfte, auch
       Sprengstoffexperten, waren den Angaben zufolge im Einsatz.
       
       Ende August war in Nauen die Sporthalle eines Oberstufenzentrums
       niedergebrannt. Dort sollten 100 Asylbewerber unterkommen, bis ihre
       Unterkünfte fertiggestellt sind. Das Feuer wurde den Erkenntnissen zufolge
       mit Brandbeschleunigern vorsätzlich gelegt. Nach Recherchen der Potsdamer
       Neusten Nachrichten sollen die [2][Täter Gas in die Turnhalle] eingeleitet
       haben. Die Brandstifter werden im rechtsextremen Umfeld vermutet. Für
       Hinweise auf die Täter ist eine Belohnung von 20.000 Euro ausgesetzt.
       
       Weitere Festnahmen in Tröglitz: Sechs Monate [3][nach dem Brandanschlag auf
       eine bezugsfertige Flüchtlingsunterkunft] in Tröglitz hat die Polizei einen
       Verdächtigen gefasst. Die Staatsanwaltschaft Halle habe Haftbefehl
       beantragt, sagte Oberstaatsanwältin Heike Geyer am Donnerstag und
       bestätigte Informationen des Senders MDR Info.
       
       ## Brandbeschleuniger in Xanten
       
       In Xanten dagegen geht die Polizei nach einem Feuer in einer ehemaligen
       Schule und geplanten Asylunterkunft in Xanten zwar mittlerweile fest von
       einem Brandanschlag aus. Auf der Suche nach einem möglichen Täter fehlt
       bislang aber eine heiße Spur, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Kleve
       am Donnerstag sagte.
       
       „Es spricht vieles dafür, dass ein ausländerfeindlicher Hintergrund
       besteht“, hieß es weiter. Der Anschlag war in der Nacht zum Sonntag mit
       einem Molotowcocktail verübt worden, außerdem waren Spuren eines
       Brandbeschleunigers im Erdgeschoss gefunden worden. Bei dem Feuer wurde
       niemand verletzt.
       
       8 Oct 2015
       
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