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       # taz.de -- Anschlag auf Friedensdemo in Türkei: 30 Tote bei Terrorakt in Ankara
       
       > Bei einer Explosion kurz vor einer Demonstration für Frieden sind
       > mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen. Wahrscheinlich war es ein
       > Terrorakt.
       
   IMG Bild: Die Kundgebung wollte für Frieden zwischen Türken und Kurden werben.
       
       Ankara ap/dpa | Bei zwei Bombenexplosionen in der türkischen Hauptstadt
       Ankara sind mindestens 30 Menschen getötet worden. Das berichteten
       Augenzeugen und die private türkische Nachrichtenagentur Dogan am Samstag.
       Die Sprengsätze explodierten im Abstand von wenigen Minuten in der Nähe
       eines Bahnhofs, wo sich zahlreiche Menschen zu einer Friedensdemonstration
       versammeln wollten, um gegen die Gewalteskalation zwischen türkischen
       Sicherheitskräften und kurdischen Rebellen zu protestieren.
       
       Fernsehbilder zeigten Verletzte, die auf den Straßen lagen und von
       Krankenwagen zur weiteren Behandlung gebracht wurden. Zu der Kundgebung
       hatte die Gewerkschaft der öffentlichen Angestellten KESK aufgerufen. „Es
       gab ein Massaker mitten in Ankara, sagte Gewerkschaftschef Lami Özgen.
       „Zwei Bomben sind in sehr kurzem Abstand explodiert.“ Zu dem Attentat
       bekannte sich zunächst niemand. Ob es sich um zwei Selbstmordangriffe
       handelte, war zunächst noch offen.
       
       Ministerpräsident Ahmet Davutoglu rief die Spitzen der Sicherheitskräfte zu
       einem Krisentreffen zusammen. Er muss sich in gut drei Wochen vorgezogenen
       Neuwahlen stellen.
       
       Nach den tödlichen Explosionen in der türkischen Hauptstadt Ankara hat der
       Ko-Vorsitzende der prokurdischen Partei HDP von einem „barbarischen
       Angriff“ gesprochen. Demirtas sagte nach Angaben der Nachrichtenagentur
       DHA, es habe sich um ein „großes Massaker“ und einen „barbarischen Angriff“
       gehandelt. Demirtas teilte auf Twitter mit: „Diejenigen, die Frieden
       wollen, werden ermordet.“
       
       Die Kämpfe zwischen türkischen Sicherheitskräften und der kurdischen
       Arbeiterpartei PKK sind seit Sommer wieder aufgeflammt. Nach Angaben von
       Präsident Recep Tayyip Erdogan wurden bei Militäroffensiven in der Türkei
       und im Nordirak seit Juli etwa 2000 Rebellen getötet. Zudem kamen bei
       PKK-Angriffen rund 150 Polizisten und Soldaten ums Leben. Die PKK kämpft
       seit 1984 für eine Autonomie im mehrheitlich kurdischen Südosten der
       Türkei.
       
       Anschläge verübt aber auch die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat.
       Sie wird für einen Anschlag in Suruc nahe der Grenze zu Syrien
       verantwortlich gemacht, bei dem 33 Menschen getötet wurden. Der IS hat
       große Gebiete im Irak und in Syrien unter Kontrolle.
       
       10 Oct 2015
       
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