# taz.de -- Folge der Fukushima-Katastrophe: Erstmals Krebserkrankung bestätigt
> Ein Ex-Angestellter hat Leukämie. Zum ersten Mal seit der Atomkatastrophe
> erkennt die japanische Regierung die Verstrahlung offiziell als
> Krankheitsursache an.
IMG Bild: Der japanische Wirtschaftsminister Motoo Hayashi (2. v. l.) begutachtet Fukushima.
Tokio afp | Viereinhalb Jahre nach der Atomkatastrophe von Fukushima hat
die japanische Regierung erstmals offiziell bestätigt, dass ein früherer
Angestellter des Kraftwerks aufgrund der radioaktiven Strahlung nach der
Kernschmelze an Krebs erkrankt ist. „Der Fall erfüllt die Kriterien“, sagte
ein Vertreter des Gesundheitsministeriums am Dienstag in Tokio. Andere
Krankheitsursachen könnten ausgeschlossen werden.
Bei dem Mann, der nach der Havarie 2011 in dem Atomkraftwerk gearbeitet
habe, sei Leukämie diagnostiziert worden. Der Ex-Angestellte, der
Medienberichten zufolge 41 Jahre alt ist, wird nach Angaben des
Ministeriumsvertreters finanziell entschädigt.
Nach dem Unglück erkrankten mehrere in der Anlage im Nordosten Japans
tätige Arbeiter an Krebs. Bislang wurde ein direkter Zusammenhang zwischen
der Atomkatastrophe und den Krebsdiagnosen aber offiziell nicht bestätigt.
In drei Fällen dauert die Prüfung noch an.
Im Atomkraftwerk Fukushima war infolge eines schweren Erdbebens und eines
Tsunamis am 11. März 2011 das Kühlsystem ausgefallen, woraufhin es in
mehreren Reaktoren zur Kernschmelze kam. Drei der sechs Reaktoren wurden
bei der Katastrophe zerstört und das umliegende Gebiet radioaktiv
verseucht. Die Aufräumarbeiten sollen noch vier Jahrzehnte dauern.
Zehntausende Menschen mussten damals die verstrahlte Gegend in und um
Fukushima verlassen.
20 Oct 2015
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