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       # taz.de -- Polen gegen Aufnahme von Geflüchteten: EU-Quoten? Nie, dziękuję
       
       > Mitglieder der neuen Regierung wenden sich gegen die Aufnahme von
       > Migranten. Die Argumentation: Diese könnten den Terror importieren.
       
   IMG Bild: Für „die Sicherheit der Polinnen und Polen“ – Premierministerin Beata Szydło.
       
       Warschau taz | Polens rechtsnationale Premierministerin Beata Szydło, die
       ab Montag mit absoluter Mehrheit im Parlament regieren kann, will nach den
       Terroranschlägen von Paris zwar „für die Opfer beten“, doch vor allem für
       „die Sicherheit der Polinnen und Polen“ sorgen. Konrad Szymański, Polens
       künftiger Europaminister, erläuterte, dass Warschau sich nicht mehr an der
       Verteilung von Flüchtlingen nach EU-Quoten beteiligen werde.
       
       „Angesichts der tragischen Ereignisse in Paris sehen wir keine politische
       Möglichkeit, dieses EU-Recht noch umzusetzen.“ Später milderte Szymański
       den Ton etwas ab: Polen werde Flüchtlinge aufnehmen, „wenn es
       Sicherheitsgarantien“ gebe.
       
       Polens künftiger Außenminister Witold Waszczykowski warnte vor den
       „wahnsinnigen linken Lumpen“, die erklärten, „dass wir schuldig seien“, da
       der Westen keine Voraussetzungen für eine gute Integration geschaffen habe.
       Tatsächlich sei es bislang keinem europäischen Land gelungen, eine größere
       Menge Ausländer vollkommen zu integrieren.
       
       „Wir müssen aus den Fehlern der anderen lernen“, so Waszczykowski. „Es darf
       keinen Kompromiss auf Kosten der Sicherheit der Polen geben“.In Frankreich,
       das langjährige Erfahrung in der Terrorbekämpfung habe, sei es dennoch zu
       den Terrorattacken gekommen. Die Suggestivfrage: „Können wir besser sein?“,
       ließ er offen.
       
       Polens künftiger Wissenschaftsminister Jarosław Gowin zeigte sich davon
       überzeugt, dass „die unfähige politische Klasse Europas jetzt menschliches
       Blut an ihren Händen“ habe. Die Öffnung der europäischen Grenzen für Massen
       an Immigranten sowie „die falsche Multikulti-Ideologie“ habe die Gefahr
       terroristischer Anschläge radikal erhöht. Polen müsse nun alles tun, um die
       Terrorismusbekämpfung im eigenen Land zu forcieren.
       
       16 Nov 2015
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Gabriele Lesser
       
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