# taz.de -- Militärische Allianz gegen Terrormilizen: Bündnis gegen den IS formiert sich
> Frankreich, USA, Russland und Großbritannien verbünden sich militärisch
> gegen den „Islamischen Staat“. Allen voran: François Hollande.
IMG Bild: Die Amtskollegen wollen diese Woche die Bekämpfung des IS koordnieren.
Genf taz | Gegen die Terrormilizen des „Islamischen Staats“ (IS) formiert
sich eine militärische Allianz aus Frankreich, den USA, Russland und
Großbritannien, die – trotz anhaltender Widersprüche – manche Beobachter
schon an die Kriegsallianz gegen Nazideutschland erinnert. Anders als
damals ist der französische Präsident Antreiber dieses Bündnisses.
Zur Koordination militärischer Maßnahmen gegen den IS trifft sich François
Hollande am Montag in Paris mit dem britischen Premierminister David
Cameron, am Dienstag in Washington mit US-Präsident Barack Obama und am
Donnerstag in Moskau mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin.
In der Nacht zum Samstag hat der UNO-Sicherheitsrat einstimmig eine von
Frankreich eingebrachte Resolution zur Bekämpfung des IS verabschiedet.
Unter Bezugnahme auf die Anschläge von Paris und Beirut sowie gegen das
russische Flugzeug bezeichnete der Rat den IS als „globale und beispiellose
Bedrohung für internationalen Frieden und Sicherheit“. Der Rat zeigte sich
„entschlossen, diese beispiellose Bedrohung unter allen Umständen zu
bekämpfen“.
Die 193 UN-Mitgliedsstaaten werden aufgefordert, ihre „Maßnahmen zu
verdoppeln und zu koordinieren, um weitere Anschläge zu verhindern“. Der
Text ist in weiten Teilen wortgleich mit der Resolution, die der
Sicherheitsrat am 12. September 2001 auf Antrag der USA als Reaktion auf
die Terroranschläge in New York und Washington verabschiedet hatte und auf
die sich die Regierung von George W. Bush mit ihrem „Krieg gegen den
Terror“ berief.
## Heftige Angriffe gegen mehrere syrische Städte
Beide Resolutionen enthalten keine völkerrechtliche Ermächtigung zur
Anwendung militärischer Gewalt nach Kapitel VIII der UN-Charta. Doch
inzwischen scheinen derartige völkerrechtlichen Bedenken niemanden mehr zu
interessieren. Die USA und Frankreich bombardieren bereits seit Sommer 2014
Ziele des IS im Irak auf Basis eines „Beistandsersuchens“ der Regierung in
Bagdad sowie seit September 2014 auch IS-Ziele in Syrien. Frankreich
reklamiert seit den Anschlägen von Paris zusätzlich das „Recht auf
Selbstverteidigung“ gegen den IS gemäß Artikel 51 der UN-Charta.
Russland beruft sich bei seinen Luftschlägen auf ein Beistandsersuchen der
Regierung Assad. Die russischen und syrischen Luftwaffen flogen am
Wochenende heftige Angriffe gegen mehrere Städte und drei Ölfelder in der
Provinz Deir Essor, die bislang zu großen Teilen vom IS kontrolliert wird.
Ab Montag sollen zusätzliche 36 französische Kampfflugzeuge von dem
inzwischen vor der libanesischen Mittelmeerküste liegenden Flugzeugträger
„Charles de Gaulle“ in Syrien und Irak zum Einsatz kommen.
22 Nov 2015
## AUTOREN
DIR Andreas Zumach
## TAGS
DIR Uno
DIR „Islamischer Staat“ (IS)
DIR Francois Hollande
DIR Barack Obama
DIR Wladimir Putin
DIR David Cameron
DIR Schwerpunkt Islamistischer Terror
DIR Schwerpunkt Islamistischer Terror
DIR Schwerpunkt Syrien
DIR Russland
DIR Schwerpunkt Syrien
DIR Francois Hollande
DIR Wladimir Putin
DIR Russland
DIR Schwerpunkt Syrien
DIR Schwerpunkt Islamistischer Terror
DIR Schwerpunkt Rassismus
DIR USA
DIR Schwerpunkt Frankreich
## ARTIKEL ZUM THEMA
DIR Kommentar Hollande trifft Merkel: Zum Arbeitsdinner nur Aufgewärmtes
Deutscher Beistand für Frankreichs Kampf gegen den IS? Merkel kann wenig
bieten. Hollandes Erwartungen zwingen sie zu rhetorischen Pirouetten.
DIR Nach den Terroranschlägen in Paris: Nicht mit Worten, sondern mit Waffen
Angela Merkel hat dem französischen Präsidenten indirekt militärische
Unterstützung im Kampf gegen den IS zugesagt. Frankreich will die
Luftangriffe fortsetzen.
DIR Nach Abschuss eines russischen Kampfjets: Nato mahnt zur Ruhe
Eine Viertelminute lang soll der abgeschossene russische Jet türkischen
Luftraum verletzt haben. Jetzt droht Moskau Ankara und rüstet weiter auf.
DIR Kommentar Obama und Hollande: Falsch verbunden
Nach dem Besuch Hollandes bei Obama ist die große Anti-IS-Koalition weiter
nicht in Sicht. Vielleicht ist das gar nicht so schlecht.
DIR Krieg gegen den IS in Syrien: Hollande sucht Hilfe in Washington
Frankreich bemüht sich um ein Bündnis zwischen dem Westen und Russland.
Doch die USA schließen eine engere Kooperation mit Moskau aus.
DIR Kommentar Abschuss von russischem Jet: Erdoğans gefährliches Spiel
Nach dem Abschuss einer russischen Maschine wird Putin kaum bereit sein,
mit der Nato gegen den IS zu kämpfen. Das kommt Erdoğan sehr gelegen.
DIR Russlands Präsident Putin im Iran: Gemeinsam mit Chamenei für Assad
Wladimir Putin und das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali
Chamenei, wollen Syriens Staatschef auch weiterhin stützen. Das
bekräftigten sie in Teheran.
DIR Vorwürfe gegen US-Militär: Erfolge gegen den IS geschönt?
US-amerikanische Topmilitärs sollen in ihren Berichten den Kampf gegen den
IS nicht immer realistisch dargestellt haben. Sie sollen zu optimistisch
gewesen sein.
DIR Maßnahme der belgischen Regierung: Höchste Terrorwarnstufe in Brüssel
Belgien reagiert auf eine Anschlagsdrohung: Die U-Bahnen fahren nicht,
mehrere Fußballspiele wurden abgesagt. In der Türkei wurden drei
Terrorverdächtige festgenommen.
DIR Daniel Cohn-Bendit über Terror in Paris: „Wir müssen die Angst überwinden“
Der Politiker spricht über die „Generation Bataclan“ und die richtige
Strategie im Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“.
DIR Zukunft für Syrien: Krisenlösung mit oder ohne Assad?
Um den IS-Terror zu stoppen, müsste der Bürgerkrieg in Syrien beendet
werden. Doch Präsident Assad will seine Gegner erst besiegen, bevor er mit
ihnen verhandelt.
DIR Razzia in Saint-Denis: Die Jagd auf den Terror-Drahtzieher
Die Polizei hatte Hinweise, dass sich der gesuchte Anschlags-Koordinator
Abaaoud in einer Pariser Wohung aufhält. Beim Polizeieinsatz gab es zwei
Tote.