URI: 
       # taz.de -- Zwischenfall in Unterkunft in Dresden: Wachleute jagen Flüchtling
       
       > Wachleute einer Flüchtlingsunterkunft verfolgen, treten und schlagen
       > einen Flüchtling. Das zeigen Fotos und ein Video. Er habe sie provoziert,
       > verteidigen sie sich.
       
   IMG Bild: Flüchtlingsunterkunft in der Hamburger Str. in Dresden
       
       Dresden dpa | Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes sollen in einer
       Flüchtlingsunterkunft in Dresden Asylbewerber misshandelt haben. Die
       [1][Sächsische Zeitung veröffentlichte am Mittwoch Fotos] und [2][ein
       Video], auf denen zu sehen ist, wie ein Flüchtling gejagt, geschlagen und
       getreten wird.
       
       Der Geschäftsführer der Sicherheitsfirma räumte ein, dass „diese Jagd“
       nicht hätte stattfinden dürfen. „Das ist absolut schiefgelaufen“, sagte
       Martin Linnemann am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings seien
       dem Vorfall Ende Oktober Provokationen und ein Angriff des 23 Jahre alten
       Flüchtlings vorausgegangen, bei dem ein Wachmann verletzt worden sei.
       
       Im Polizeibericht war damals von einem Handgemenge zwischen Flüchtlingen
       und dem Wachpersonal mit zwei Verletzten die Rede. Grund sei ein Streit um
       die Reinigung der Zimmer gewesen.
       
       Nach wie vor liefen dazu Ermittlungen, sagte Polizeisprecher Thomas
       Geithner am Mittwoch. Es lägen wechselseitige Anzeigen wegen
       Körperverletzung vor. Die rund 30 Beamten hätten bei dem Einsatz eine
       „angespannte Stimmung“ zwischen Wachleuten und Bewohnern festgestellt. „Wir
       haben dann den Kontakt zur Sicherheitsfirma gesucht und einen
       Personalaustausch angeregt, was die dann auch sofort gemacht haben.“
       
       In dem Fall stehen laut Geithner noch mehrere Vernehmungen an. Sowohl
       Bewohner der Unterkunft als auch Wachleute müssten noch befragt werden.
       Nach Angaben Linnemanns wandte sich die Polizei erst nach den
       Presseveröffentlichungen an seine Firma.
       
       Der Vorfall ereignete sich in einer Erstaufnahmeeinrichtung im früheren
       Technischen Rathaus der Stadt Dresden, die vom Deutschen Roten Kreuz
       betreut wird. Ein DRK-Mitarbeiter bezeichnete die Wachleute gegenüber der
       Zeitung als „sehr forsch auftretend“. In der Unterkunft sind rund 1400
       Menschen untergebracht. Die für die Unterbringung zuständige
       Landesdirektion teilte dem Blatt mit, dass mehrere Vorfälle bekannt seien,
       „die auf ein Fehlverhalten von Security-Mitarbeitern schließen lassen“.
       
       11 Nov 2015
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.sz-online.de/sachsen/wachmaenner-schikanieren-fluechtlinge-3247672.html
   DIR [2] https://www.youtube.com/watch?v=pX-mzPmCIrA
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Flucht
   DIR Dresden
   DIR Unterbringung von Geflüchteten
   DIR Misshandlung
   DIR Sicherheitsdienst
   DIR Syrische Flüchtlinge
   DIR Schwerpunkt Flucht
   DIR Schwerpunkt Neonazis
   DIR Folter
   DIR Ermittlungen
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Flüchtlinge gut behütet: Trockenen Fußes zur Toilette
       
       In einem aufgegebenen Trakt des Asklepios Klinikums Harburg leben
       Flüchtlinge mit besonderem medizinischen Bedarf schon seit August.
       
   DIR Geflüchtete in Ungarn: Berichte von Misshandlungen
       
       Schläge und Glasscherben: Flüchtlinge in Auffanglagern berichten von
       Misshandlungen durch Polizei und Sicherheitskräfte.
       
   DIR Flüchtlingsunterkunft Heidelberg: Neonazi als Wachmann – entlassen
       
       In Heidelberg arbeitete ein Rechtsextremer für den Sicherheitsdienst einer
       Flüchtlingsunterkunft. Ihm wurde fristlos gekündigt.
       
   DIR Forderung von Berufsverband: Polizeibeauftragte gegen Folter
       
       Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) will Polizeibeauftragte einsetzen.
       Damit reagiert der Verband auf Foltervorwürfe gegen Bundespolizisten.
       
   DIR Übergriffe gegen Flüchtlinge: Polizei richtet Beschwerdestelle ein
       
       In Hannover soll ein Bundespolizist Flüchtlinge gedemütigt und geschlagen
       haben. Eine Sonderbeschwerdestelle der Bundespolizei soll nun bei solchen
       Übergriffen einschreiten.