# taz.de -- Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte: Bund will besser schützen
> De Maizière will nach den Anschlägen in Paris mehr Schutz für
> Flüchtlingsunterkünfte. In der Nacht zum Sonntag brannte wieder ein Haus.
IMG Bild: Einer von über 500 Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte in diesem Jahr. 19. September, Riedlingen
Berlin/Trassenheide afp | Der Bund hat die Länder [1][einem Zeitungsbericht
zufolge] aufgefordert, im Zuge der Anschläge von Paris
Flüchtlingsunterkünfte besser zu schützen. Befürchtet werde, dass
Rechtsextremisten die Anschlagsserie als Begründung für Angriffe auf
Unterkünfte missbrauchen könnten, berichtete die Online-Ausgabe der
„Mitteldeutschen Zeitung“ am Sonntag unter Berufung auf Berliner
Sicherheitskreise.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte am Samstag gesagt,
bereits jetzt gebe es ein „erschreckendes Ausmaß von Anschlägen gegen
Asylbewerber“. De Mazière wolle die Länderinnenminister für die gestiegene
Gefahr sensibilisieren, zitierte die Zeitung die Sicherheitskreise. Für den
frühen Samstagabend war demnach eine Telefonschaltkonferenz geplant
gewesen.
Auf der Insel Usedom in Mecklenburg-Vorpommern ist in der Nacht zum Sonntag
eine geplante Flüchtlingsunterkunft ausgebrannt. Er gehe von einem
Brandanschlag aus, da das Feuer offenbar vor allem im Dachstuhl gewütet
habe, sagte der Bürgermeister des Ortes Trassenheide, Horst Freese, der
Nachrichtenagentur AFP. Die Polizei konnte zur Ursache des Feuers bislang
noch keine Angaben machen. Die Ermittlungen liefen, sagte ein
Polizeisprecher in Neubrandenburg.
Auf eine Wand des Hauses hatten unbekannte Täter bereits vor sechs Wochen
zwei mit Brandbeschleuniger gefüllte Glasflaschen geworfen. Damals entstand
geringer Sachschaden.
Freese hatte am vergangenen Donnerstag auf einer gut besuchten
Bürgerversammlung darüber informiert, dass am kommenden Donnerstag 15
Asylbewerber in das zweigeschossige Gebäude auf dem Gelände einer früheren
Metallbaufirma einziehen würden. Vor allem Familien seien dafür vorgesehen
gewesen, sagte er AFP.
Die Gemeinde hatte das 50 Meter lange Haus, das seit zehn Jahren leer
stand, frisch renovieren lassen. Am frühen Sonntagmorgen konnten 48
Feuerwehrmänner nicht verhindern, dass das Haus nach dem Brand unbewohnbar
ist, sagte der Polizeisprecher. Anfang Oktober war in Boizenburg im
Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns ein dreistöckiges Fachwerkhaus in Brand
gesteckt worden. In ihm hätten wenig später knapp 50 Flüchtlinge einziehen
sollen.
15 Nov 2015
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