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       # taz.de -- Nach Festnahmen bei Aachen: Terror-Verdächtige wieder frei
       
       > Die sieben am Dienstag in Deutschland festgenommenen Personen wurden
       > wieder freigelassen. Paris fahndet indes nach einem zweiten Attentäter.
       
   IMG Bild: Sieben Personen hatte die Polizei in Alsdorf am Dienstag festgenommen.
       
       Paris/Berlin ap/rtr | Die sieben bei Aachen unter Terrorverdacht
       Festgenommenen werden freigelassen. „Wir können feststellen, dass wir keine
       Erkenntnis haben, dass die Personen mit dem Anschlag in Verbindung stehen“,
       sagte ein Polizeisprecher am Dienstagabend.
       
       Zuvor hatte die deutsche Polizei bei einer breit angelegten Fahndung im
       Grenzgebiet bei Aachen sieben Personen festgenommen. Bundesinnenminister
       Thomas de Maizière (CDU) sagte am Dienstag in Berlin jedoch, unter den
       sieben Festgenommenen sei nicht der mit internationalem Haftbefehl gesuchte
       Salah Abdeslam. Der 26-Jährige ist ein Bruder eines der
       Selbstmordattentäter von Paris.
       
       Unterdessen fahndet Frankreich offiziell nach einem zweiten Verdächtigen,
       der direkt in die Terrorwelle in Paris vom Freitag involviert gewesen sein
       soll. Eine Analyse der Ereignisse vom 13. November zeige, dass eine direkt
       beteiligte Person bisher nicht dingfest gemacht worden sei, so die
       Ermittler.
       
       Sieben Angreifer seien am Freitagabend ums Leben gekommen – drei am Stade
       de France, drei in der Konzerthalle Bataclan und einer an einem Restaurant
       in der Nähe des Bataclan.
       
       Bisher war nur bekannt, dass der in ganz Europa gesuchte Verdächtige Salah
       Abdeslam an den Anschlägen vom Freitagabend direkt als Unterstützer
       beteiligt gewesen und dann geflohen sein soll. Er soll Terroristen zu einem
       der sechs Anschlagsorte gefahren haben.
       
       Am Freitagababend hatten mehrere Terroristen das Stade de France sowie
       mehrere Lokale und die Musikhalle angegriffen und mindestens 129 Menschen
       wahllos ermordet. Die Verantwortung übernahm die Terrormiliz „Islamischer
       Staat“.
       
       ## Frankreich und Russland wollen enger zusammenarbeiten
       
       Vor dem Hintergrund der Anschläge in Paris und des Absturzes eines
       russischen Flugzeugs über dem Sinai schmieden Frankreich und Russland
       unterdessen eine Allianz gegen den islamistischen Extremismus. Wie der
       Kreml am Dienstag mitteilte, vereinbarten Präsident Wladimir Putin und sein
       französischer Kollege François Hollande, in Syrien militärisch und
       geheimdienstlich enger zusammenzuarbeiten. [1][Moskau stufte den
       Sinai-Absturz als „Terroranschlag“ ein] und flog ebenso wie Frankreich neue
       Angriffe gegen den IS in Syrien.
       
       Der Kreml äußerte sich nach einem Telefonat zwischen Putin und Hollande.
       Beide hätten einen „engeren Kontakt“ und eine „engere Koordinierung“ bei
       Einsätzen gegen „terroristische Gruppen“ in Syrien vereinbart. Der
       Elysée-Palast bestätigte die Angaben. Hollandes Büro erklärte zudem, der
       Präsident werde in der kommenden Woche am Dienstag US-Präsident Barack
       Obama und am Donnerstag Putin treffen, um das internationale Vorgehen gegen
       die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) abzustimmen.
       
       17 Nov 2015
       
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