# taz.de -- Grenzschließungen für Geflüchtete: Balkanroute mit beschränkter Einreise
> Mazedonien, Kroatien und Serbien machen die Grenze für viele Geflüchtete
> dicht. Durchgelassen werden vorerst nur noch Menschen aus Syrien,
> Afghanistan und dem Irak.
IMG Bild: Und nun? Flüchtlinge warten in der südserbischen Stadt auf ihre Registrierung.
Skopje ap/dpa | Mazedonien, Serbien und Kroatien haben nach UN-Angaben die
Einreise von Flüchtlingen beschränkt. Die drei Länder auf der Balkanroute
ließen fast nur noch Menschen aus den Kriegsländern Syrien, Irak und
Afghanistan über die jeweiligen Grenzen, erklärte das
UN-Flüchtlingshilfswerk am Donnerstag.
Eine UNHCR-Sprecherin in Mazedonien erläuterte, Skopje habe sich zu der
Beschränkung entschlossen, weil auch die serbischen Behörden nur noch
Menschen aus Kriegsgebieten einreisen ließen. An der mazedonischen Grenze
stauen sich deshalb auf der griechischen Seite Hunderte Menschen, wie die
dortige Polizei meldete. Der Grenzübergang Idomeni sei praktisch
geschlossen. Dort warte unter anderen eine Gruppe von 300 Iranern auf
Durchlass, weitere 2.500 Menschen harrten in einem nahen Lager aus.
Eine UNHCR-Sprecherin in Serbien ergänzte, die Grenzregularien seien über
Nacht geändert worden. Nach ihrer Darstellung dürfen Menschen aus Marokko,
Sri Lanka, Sudan, Liberia, Kongo und Pakistan nicht mehr von Griechenland
nach Mazedonien einreisen.
An der serbisch-mazedonischen Grenze wiederum ließen die Serben nur noch
Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und dem Irak hinein. Deshalb säßen nun
dort 200 Menschen im Niemandsland fest, sagte Sprecherin Melita Sunjic.
Auch die Kroaten erlaubten nur noch Menschen aus den drei Kriegsländern
plus Palästina die Weiterreise Richtung Norden.
Auf der Balkanroute sind seit dem Sommer Hunderttausende Flüchtlinge aus
Nahost, Südasien und Afrika nach Europa gekommen. Die meisten von ihnen
suchen in Deutschland um Asyl an. In den Ländern entlang dieser Route wird
erwartet, dass Deutschland den Zustrom an Flüchtlingen demnächst drosseln
wird.
Konkrete Ankündigungen liegen in diesem Zusammenhang nicht vor. Doch die
Balkanländer befürchten, dass in diesem Falle Tausende Flüchtlinge bei
ihnen hängenbleiben werden. „Wir können niemanden ins Land lassen, von dem
wir nicht sicher sind, dass er seine Reise fortsetzen kann“, erklärte der
serbische Sozialminister Aleksandar Vulin am Donnerstag.
19 Nov 2015
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