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       # taz.de -- Anti-Terror-Einsatz nach Paris-Attentaten: Abdelhamid Abaaoud ist tot
       
       > Bei der Razzia am Mittwoch in Saint-Denis wurde der mutmaßliche
       > Hintermann der Pariser Anschläge erschossen. Auch seine Cousine kam dabei
       > ums Leben.
       
   IMG Bild: Saint-Denis, 19. November: Hinter diesen Mauern endete das Leben von Abdelhamid Abaaoud
       
       Paris/Brüssel dpa/rtr/ap | Der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge von
       Paris, Abdelhamid Abaaoud, ist tot. Das teilte die französische
       Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Abaaoud sei bei der Razzia im Pariser
       Stadtteil Saint-Denis am Mittwoch ums Leben gekommen. Dies sei durch
       Fingerabdrücke bestätigt worden. „Es war die Leiche, die wir in dem Gebäude
       gefunden haben“, hieß es in der Erklärung der Staatsanwaltschaft. Sie sei
       von Kugeln durchsiebt gewesen.
       
       Bei dem dramatischen, von heftigen Schusswechseln begleiteten
       Anti-Terror-Einsatz am Mittwoch in Saint-Denis nördlich der Hauptstadt
       nahmen Spezialkräfte acht Verdächtige fest. Neben Abaaoud ist dabei auch
       dessen Cousine ums Leben gekommen. Sie sei die Frau gewesen, die sich bei
       der Polizeiaktion am Mittwoch selbst in die Luft gesprengt habe, erfuhr die
       Nachrichtenagentur AP am Donnerstag von französischen Polizeibeamten. Der
       Name der Frau wurde mit Hasna Aitboulahcen angegeben.
       
       Am Donnerstag hat auch die belgische Polizei im Großraum Brüssel mehrere
       Häuser durchsucht. Nach Informationen der belgischen Nachrichtenagentur
       Belga gab es seit dem frühen Donnerstagmorgen sieben Durchsuchungen, die
       sich vor allem gegen Freunde und Familienangehörige von Bilal Hadfi
       richteten, einem der Selbstmordattentäter von Paris. Einen direkten
       Zusammenhang mit den Anschlägen mit 129 Todesopfern gibt es laut
       Staatsanwaltschaft aber nicht. Die Untersuchung habe schon vorher begonnen.
       
       Die Staatsanwaltschaft in Brüssel betonte, die Untersuchung im Umfeld von
       Selbstmordattentäter Hadfi habe bereits Anfang 2015 begonnen. Damals war
       der junge Franzose, der in Belgien lebte, nach Syrien ausgereist. Dort soll
       er sich dem IS angeschlossen haben. Bei den Durchsuchungen am Donnerstag in
       den Bezirken Molenbeek, Jette sowie Laeken nahmen die Fahnder eine Person
       fest.
       
       ## Der Ausnahmezustand wird verlängert
       
       In Paris hat die Nationalversammlung für die Verlängerung des
       Ausnahmezustands um drei Monate gestimmt. Die Abgeordneten stimmten am
       Donnerstag in Paris dem entsprechenden Artikel des Gesetzentwurfs zu. Über
       das Gesetz als Ganzes ist aber noch nicht abgestimmt worden. Zudem braucht
       das Vorhaben noch die Zustimmung des Senats, der sich am Freitag damit
       befasst.
       
       Außerdem soll es künftig mehr Sicherheitskräfte im Land geben. Verdächtige,
       von denen einen ernsthafte Gefahr ausgehen könnte, sollen leichter unter
       Hausarrest gestellt werden können. Premierminister Manuel Valls warnte vor
       weiteren Attentaten. „Es kann auch ein Risiko chemischer oder
       bakteriologischer Waffen geben“, sagte er. „Man darf heute nichts
       ausschließen.“
       
       In einer neuen Videobotschaft drohte die Terrormiliz IS indirekt mit einem
       Anschlag in New York – die Polizei und Bürgermeister Bill de Blasio sehen
       aber keine konkrete Gefahr. Polizeichef Bill Bratton versicherte, keine
       Stadt der Welt sei besser gewappnet als New York. FBI und New Yorker
       Polizei wollen nach Angaben der Bundespolizei mit einer neuen
       Terrorismus-Task-Force für die nötige Sicherheit sorgen.
       
       Das Video enthält auch eine Bildsequenz aus New York und dann, offenbar an
       einem anderen Ort aufgenommen, die Aufnahme eines Selbstmordattentäters.
       Das Video sei offensichtlich in den vergangenen Tagen hastig
       zusammengeschnitten worden, hieß es.
       
       19 Nov 2015
       
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