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       # taz.de -- Friedensplan für Libyen: Eine gemeinsame Zukunft ohne UN
       
       > Das Land soll zukünftig von einer Einheitsregierung gelenkt werden. Die
       > Konfliktparteien haben sich auf einen Gegenentwurf zum UN-Friedensplan
       > geeinigt.
       
   IMG Bild: Die Zukunft für das Marktgeschäft in Bengasi sieht vorerst friedlich aus.
       
       Tripolis/Tobruk dpa | Libysche Konfliktparteien haben sich überraschend auf
       einen Friedensplan geeinigt – bei dem es sich aber um einen Gegenentwurf zu
       dem unter UN-Vermittlung ausgehandelten Vertrag handelt. Beide Dokumente
       haben gemeinsam, dass das Bürgerkriegsland künftig von einer Regierung der
       nationalen Einheit gelenkt werden soll.
       
       Wie die Zeitung Libya Herald am Sonntag berichtete, beschlossen nun
       Vertreter der rivalisierenden Parlamente in Tripolis und Tobruk bei einem
       Treffen in Tunesien, dass in den kommenden zwei Wochen die Vertreter der
       Einheitsregierung ernannt werden sollen.
       
       Unter Vermittlung der Vereinten Nationen waren nach monatelangen
       Verhandlungen bereits im Oktober Personalien für eine solche Regierung
       bestimmt worden, die allerdings kurz darauf in Libyen auf Widerspruch
       stießen. Die Friedensverhandlungen gerieten ins Stocken.
       
       Ob der aktuelle Friedensplan mehr Zustimmung bekommt, ist unklar. Am
       nächsten Sonntag ist in Rom eine internationale Libyen-Konferenz geplant.
       Dazu werden unter anderem US-Außenminister Kerry und der russische
       Außenminister Lawrow erwartet.
       
       Vier Jahre nach dem Sturz des Machthabers Muammar al-Gaddafi kämpfen in
       Libyen schwer bewaffnete Milizen um die Macht. Es gibt in dem ölreichen
       Land zwei Regierungen und zwei Parlamente. Terrorgruppen wie die Miliz
       „Islamischer Staat“ (IS) nutzen das Machtvakuum aus und werden immer
       stärker.
       
       6 Dec 2015
       
       ## TAGS
       
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