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       # taz.de -- Kommentar präsidiale Parkmanöver: Produktiver Blechschaden
       
       > Webers Beulen-Produktion sollte den letzten Anstoß zur überfälligen
       > Reform der Immnunitätsregeln für Abgeordnete geben
       
   IMG Bild: Bremens Bürgerschafts-Präsident Christian Weber (SPD)
       
       Geht Christian Weber als „Präsident Beule“ in die Bremer Geschichte ein?
       Immerhin ist er das erste Oberhaupt des Stadtstaates, gegen den die
       Staatsanwaltschaft ermitteln wird. Zugleich ist seine Missetat in etwa so
       gewichtig wie das Bobbycar-Geschenk für den Wulff-Nachwuchs. Die Fallhöhe
       zwischen präsidialen Verfehlungen und faktischen Verstößen verweist im Fall
       des Bremer Christian auf ein strukturelles Problem: die Negativ-Effekte der
       Immunitäts-Regelung.
       
       Historisch gesehen ist sie eine Errungenschaft aus Zeiten, in denen sich
       das Parlament einer übergriffigen monarchischen Exekutive gegenüber sah.
       Heute stellt sie durch ihre Prangerwirkung eher einen Nachteil für die
       Protegierten dar.
       
       Hamburg hat daraus längst die Konsequenz gezogen: Immunität gilt dort nicht
       a priori, sondern ist eine Kann-Regelung. Sie greift auf Antrag, folgt also
       einer umgekehrten Logik – einer effizienteren: Bei echtem Bedarf genießen
       Abgeordnete Schutz, aber nicht jeder Blechschaden wird zur Staatsaffäre.
       
       Sollte Webers Parkmanöver den letzten Anstoß zu einer entsprechenden
       Revision in Bremen geben, hätte es immerhin einen staatspolitisch
       wertvollen Zweck erfüllt.
       
       10 Dec 2015
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Henning Bleyl
       
       ## TAGS
       
   DIR Bremer Bürgerschaft
       
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