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       # taz.de -- Herxheim in Rheinland-Pfalz: Erneut Feuer in Flüchtlingsunterkunft
       
       > Zum zweiten Mal in einer Woche hat es in einer Flüchtlingsunterkunft im
       > pfälzischen Herxheim gebrannt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
       
   IMG Bild: Ein Feuerwehrmann in dem ausgebrannten Gebäude in Herxheim
       
       Ludwigshafen/Itzehoe AFP | Im südpfälzischen Herxheim hat es zum zweiten
       Mal innerhalb einer Woche in einer Flüchtlingsunterkunft gebrannt. In der
       Nacht zum Donnerstag brach in einem Gebäude des Waldstadions, das als
       Flüchtlingsunterkunft dient, ein Feuer aus, wie die Polizei mitteilte. Die
       neun Bewohner konnten sich unverletzt retten. Eine Brandstiftung schloss
       die Polizei nicht aus. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf.
       
       Die Brandursache blieb aber zunächst unklar. Gutachter und
       Brandsachverständige wurden eingeschaltet. Wenn es sich um einen
       Brandanschlag handeln sollte, würden Ermittlungen wegen versuchten Mordes
       eingeleitet, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt der zuständigen
       Staatsanwaltschaft Landau, Detlef Winter. Die Polizei verstärkte nach
       eigenen Angaben die Schutzmaßnahmen an den Flüchtlingsunterkünften im
       Bereich Landau.
       
       Schon vor einer Woche hatten bislang unbekannte Täter in Herxheim einen
       Brandanschlag auf eine geplante Asylunterkunft verübt, in die demnächst
       Flüchtlinge einziehen sollten. Die Täter versuchten, drei mit einer
       Flüssigkeit gefüllte Kanister in Brand zu stecken. Einer der Kanister ging
       in Flammen auf und verursachte erheblichen Sachschaden. Auch in diesem Fall
       ermittelt die Staatsanwaltschaft.
       
       Die rheinland-pfälzische Landesregierung zeigte sich betroffen von den
       Bränden. „Wir sind entsetzt, dass es in Herxheim binnen einer Woche zum
       zweiten Mal in einer Flüchtlingsunterkunft gebrannt hat“, erklärten
       Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Innenminister Roger Lewentz (beide SPD)
       und Integrationsministerin Irene Alt (Grüne). Ein Feuer in einer
       Flüchtlingsunterkunft verunsichere die Menschen „zutiefst“.
       
       Unterdessen bestätigte die Polizei in Schleswig-Holstein, dass das Feuer in
       der Innenstadt von Heide, bei dem in der Nacht zum Mittwoch drei Häuser
       zerstört wurden, vorsätzlich gelegt wurde. Es handele sich „definitiv“ um
       Brandstiftung, teilte die Polizei in Itzehoe am Mittwochabend mit. Ein
       technischer Grund als Brandursache könne ausgeschlossen werden.
       
       Zunächst gab es nach Polizeiangaben noch keine Hinweise auf Täter und
       mögliche Motive. Die 16 Bewohner der vom Brand zerstörten Häuser, darunter
       sechs Flüchtlinge und sieben weitere Ausländer, blieben unverletzt. Sie
       wurden von der Stadt anderweitig untergebracht. Der Brand hatte für einen
       Großeinsatz der Rettungskräfte ein Heide gesorgt.
       
       10 Dec 2015
       
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