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       # taz.de -- Zahlen der UN: 1.000.000 auf der Flucht
       
       > Mehr als 972.000 Männer, Frauen und Kinder haben in diesem Jahr auf
       > Schlepperbooten das Mittelmeer überquert. 3.600 überlebten den
       > gefährlichen Weg nicht.
       
   IMG Bild: NIe haben sich mehr Menschen auf die gefährliche Reise über das Mittelmeer begeben als in diesem Jahr.
       
       Genf dpa/epd | Die Massenflucht nach Europa hat in diesem Jahr einen
       historischen Höchststand erreicht. Rund eine Million Menschen seien vor
       Verfolgung, Konflikten und Armut aus anderen Teilen der Welt auf den
       Kontinent geflohen, teilten das Flüchtlingshilfswerk UNHCR und die
       Internationale Organisation für Migration (IOM) am Dienstag in Genf mit.
       
       Bis Montag hätten 972.500 Männer, Frauen und Kinder auf Schlepperbooten das
       Mittelmeer überquert. Damit nahmen mehr als viermal so viele Menschen wie
       im vergangenen Jahr die gefährliche Reise über das Mittelmeer auf sich.
       Rund 3.600 Menschen seien auf der riskanten Passage ums Leben gekommen.
       Etwa 34.000 Flüchtlinge seien via Türkei über den Landweg nach Griechenland
       und Bulgarien gekommen.
       
       Der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, António Guterres, rief die Europäer
       dazu auf, den Verfolgten und Migranten zu helfen. Das Leben und die Rechte
       der Flüchtlinge müssten geschützt werden, forderte er. Guterres warnte
       zugleich vor einem weiteren Erstarken der Fremdenfeindlichkeit in Europa.
       
       Rund die Hälfte der in Europa angekommenen Flüchtlinge stamme aus dem
       Bürgerkriegsland Syrien. Rund 20 Prozent seien aus Afghanistan geflohen.
       Etwa sieben Prozent seien vor der Gewalt im Irak nach Europa geflohen.
       
       Die Zahl der von Nordafrika nach Italien gereisten Flüchtlinge ging
       hingegen von 170.000 im Vorjahr auf rund 150.000 zurück. Deutschland
       verzeichnete bereits Anfang Dezember offiziell eine Million Flüchtlinge in
       diesem Jahr. Diese Zahl schließt jedoch auch Menschen aus Europa ein, etwa
       aus den Balkanländern.
       
       22 Dec 2015
       
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