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       # taz.de -- Konflikt in Syrien: Konvoi Richtung Hilfe
       
       > Regierung und Rebellen haben Hunderte Kämpfer und Zivilisten aus
       > belagerten Städten ausgetauscht. In Homs starben 19 Menschen bei zwei
       > Bombenexplosionen.
       
   IMG Bild: Zivilisten aus den belagerten syrischen Städten al-Foua und Kefraya verlassen den Busbahnhof von Beirut
       
       Damaskus dpa | Das syrische Regime und Rebellen haben mit dem Austausch
       Hunderter Kämpfer und Zivilisten aus belagerten Städten begonnen. Ein
       Konvoi aus Bussen und Krankenwagen mit Verletzten überquerte am Montag aus
       der westsyrischen Stadt Sabadani kommend die libanesische Grenze, wie ein
       Mitarbeiter des Roten Kreuzes mitteilte. Die 123 Menschen sollen in einem
       zweiten Schritt in die Türkei geflogen werden.
       
       Demgegenüber wurden 379 Menschen – vor allem Frauen, Kinder, Alte und
       Verletzte – aus den von radikalislamischen Milizen belagerten nordsyrischen
       Dörfern Fua und Kafraja in die Türkei gebracht. Über den Libanon sollen sie
       in die von der Regierung gehaltene Hauptstadt Damaskus weiterreisen. Das
       syrische Regime hatte bereits einige lokal begrenzte Feuerpausen mit
       Rebellengruppen ausgehandelt.
       
       Unterstützt wurden die Transporte von den Vereinten Nationen (UN), dem
       Syrisch-Arabischen Roten Halbmond (SARC) und dem Internationalen Komitee
       vom Roten Kreuz (IKRK). Marianne Gasser, Leiterin der IKRK-Delegation in
       Syrien, würdigte die Umsetzung der Vereinbarungen, appellierte zugleich
       aber auch an die Konfliktparteien, Hilfen für alle von den jahrelangen
       Kämpfen betroffenen Menschen zu ermöglichen. Der UN-Sonderbeauftragte für
       Syrien, Staffan de Mistura, betonte, Ziel sei ein schnellstmöglicher
       landesweiter Waffenstillstand.
       
       Unterdessen töteten ein Selbstmordattentäter und eine Autobombe in der
       zentralsyrischen Stadt Homs nach Angaben des Staatsfernsehens mindestens 19
       Menschen. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte ging von 32
       Toten und über 90 Verletzten aus. Die Explosionen ereigneten sich in einem
       vor allem von der religiösen Minderheit der Alawiten bewohnten Viertel. Zu
       dieser gehört auch Präsident Baschar al-Assad. Zu ähnlichen Anschlägen
       hatten sich in der Vergangenheit die Terrormiliz IS oder die
       Al-Nusra-Front, der syrische Ableger Al-Kaidas, bekannt.
       
       29 Dec 2015
       
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