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       # taz.de -- „Hate Speech“ in sozialen Medien: Twitters Definition von Hass
       
       > Nachdem Twitter vielfach für den Umgang mit Hasskommentaren kritisiert
       > wurde, hat das Netzwerk genauer festgelegt, welche Posts nicht geduldet
       > werden.
       
   IMG Bild: Niedliches Logo, hässlicher Inhalt: Twitter hat ein „Hate-Speech“-Problem.
       
       Washington rtr/taz | Der Kurznachrichtendienst Twitter hat seine
       Bestimmungen gegen Hetze und andere Formen missbräuchlicher Nutzung
       verschärft. [1][In einem Blogeintrag] teilte das Unternehmen am Dienstag
       (Ortszeit) mit, man stehe weiter für die Verbreitung unterschiedlichster
       Meinungen ein, werde jedoch auch weiter gegen Konten vorgehen, von denen
       aus die Grenzen zu hasserfülltem Verhalten überschritten würden.
       
       Twitter-Benutzer dürften über den Dienst nicht zu Gewalt aufrufen oder
       direkte Drohungen aussprechen, schrieb das Unternehmen in dem Blogeintrag.
       Dies gelte für hasserfüllte Inhalte auf der Basis von Religion,
       Nationalität und Ethnie, sexueller Orientierung, Geschlecht und
       Geschlechtsidentität, Alter, Behinderung oder Krankheit, heißt es in dem
       Twitter-Blog weiter.
       
       Bislang hatte Twitter eine allgemeiner gehaltene Formulierung verwendet,
       die Nutzern untersagte, „Gewalt gegen andere“ zu verbreiten. Dem
       Unternehmen wurde vielfach vorgeworfen, nicht genug gegen rassistische
       Hetze zu unternehmen.
       
       Auch wegen zahlreicher Konten radikaler Islamistengruppen wie dem
       „Islamischen Staat“ (IS) stand der Kurznachrichtendienst in der Kritik.
       Einer [2][Studie des Brookings Instituts] zufolge unterhielt der IS
       zwischen September und Dezember vergangenen Jahres mindestens 46.000
       Twitter-Accounts.
       
       ## Was das Support-Team tun kann
       
       Bereits zu Beginn des Jahres hatte Twitter verkündet, die [3][Größe des
       Support-Teams verdreifacht zu haben], um von Nutzern beanstandete Postings
       besser verfolgen zu können. Zudem habe Twitter ein [4][Tool entwickelt, mit
       dem das Support-Team missbräuchliche Tweets leichter identifizieren könne].
       
       Das Support-Team hat vier Handlungsmöglichkeiten, um gegen Regelverstöße
       vorzugehen: Accounts können für eine bestimmte Zeit gesperrt werden. User
       können aufgefordert werden, ihre Handy-Nummer zu bestätigten und bestimmte
       Tweets zu löschen. Zudem können die Handlungsoptionen eines Users
       eingeschränkt werden.
       
       30 Dec 2015
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://blog.twitter.com/2015/fighting-abuse-to-protect-freedom-of-expression-0
   DIR [2] http://www.brookings.edu/~/media/research/files/papers/2015/03/isis-twitter-census-berger-morgan/isis_twitter_census_berger_morgan.pdf
   DIR [3] https://blog.twitter.com/2015/update-on-user-safety-features
   DIR [4] https://blog.twitter.com/2015/policy-and-product-updates-aimed-at-combating-abuse
       
       ## TAGS
       
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