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       # taz.de -- Nach dem Atomabkommen: USA vor neuen Sanktionen gegen Iran
       
       > Firmen und Einzelpersonen im Iran sollen mit Sanktionen belegt werden,
       > berichten US-Medien. Der Grund: Mithilfe bei der Entwicklung des
       > iranischen Raketenprogramms.
       
   IMG Bild: US-Außenminister John Kerry verhandelte mit dem Iran über das Atomabkommen.
       
       Washington/Teheran dpa | Erstmals seit dem historischen Atomabkommen mit
       dem Iran bereiten die USA Medienberichten zufolge neue Sanktionen gegen die
       Islamische Republik vor.
       
       Die Strafmaßnahmen sollen sich gegen fast ein Dutzend Firmen und
       Einzelpersonen im Iran, in Hongkong und den Vereinigten Arabischen Emiraten
       richten, meldeten CNN und das Wall Street Journal unter Berufung auf
       Regierungsvertreter. Grund sei deren mutmaßliche Mithilfe bei der
       Entwicklung des iranischen Raketenprogramms.
       
       Teheran bezeichnete die geplanten Sanktionen als „illegal“. „Der Iran hat
       ein legitimes Recht, sein Verteidigungspotenzial für die innere Sicherheit
       zu erhöhen“, sagte der iranische Außenamtssprecher Dschaber Ansari am
       Donnerstag. Die Maßnahmen der Amerikaner würden den Iran nicht an diesem
       Recht hindern. Dies habe Teheran der amerikanischen Seite auch bereits
       mitgeteilt, fügte der Sprecher nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna
       hinzu.
       
       Neue Sanktionen könnten die im Juli geschlossene Atomvereinbarung auf eine
       harte Probe stellen. Während die iranische Führung den Schritt als Bruch
       des Abkommens betrachten könnte, behält Washington sich das Recht auf
       Sanktionen im Zusammenhang mit dem Raketenprogramm, der Finanzierung von
       Terrorismus sowie Menschenrechtsverstößen vor.
       
       Der Iran hatte im Oktober eine neue Mittelstreckenrakete erfolgreich
       getestet, was die USA als Verstoß gegen eine Resolution des
       UN-Sicherheitsrats gewertet hatten. Israel fühlt sich vom iranischen
       Raketenprogramm existenziell bedroht und hat mehrmals indirekt mit
       Luftschlägen gegen die Anlagen gedroht.
       
       Der Iran hatte sich mit der 5+1-Gruppe – den fünf UN-Vetomächten USA,
       Russland, China, Frankreich und Großbritannien sowie Deutschland – auf eine
       deutliche Beschränkung seines Atomprogramms geeinigt. Damit soll die Sorge
       der Weltgemeinschaft vor einer iranischen Atombombe zerstreut werden. Im
       Gegenzug sollen die Wirtschaftssanktionen gegen Teheran fallen. Mit diesem
       Schritt wird spätestens im Februar 2016 gerechnet.
       
       31 Dec 2015
       
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