# taz.de -- Gewaltserie in der Silvesternacht: Mehr als hundert Strafanzeigen
> Nach den Übergriffen auf Frauen am Kölner Hauptbahnhof haben die Behörden
> drei Verdächtige ermittelt. Es liegen mehr als hundert Anzeigen vor.
IMG Bild: Nach der Silvesternacht verstärkt die Polizei die Präsenz am Hauptbahnhof.
Köln/Hamburg/Düsseldorf afp/dpa | Die Zahl der Strafanzeigen nach den
sexuellen Übergriffen und Diebstählen an Silvester in Köln ist auf mehr als
hundert gestiegen. „Uns liegen knapp über hundert Anzeigen vor“, sagte ein
Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP. Die Polizei hatte zuletzt
wiederholt darum gebeten, dass sich weitere mögliche Opfer der Straftaten
am Hauptbahnhof in der Silvesternacht melden. Am Dienstag hatten den
Ermittlern noch 90 Anzeigen vorgelegen.
Nach den massiven Übergriffen auf Frauen und Raubstraftaten hatte die
Kölner Polizei eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Laut
Augenzeugenberichten seien die Täter nordafrikanischer oder arabischer
Herkunft.
Die Ermittler haben indes drei Verdächtige ermittelt. Das sagte
NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) am Mittwoch in Düsseldorf. Festnahmen
habe es noch nicht gegeben. Details wollte er nicht nennen, weil dies die
schwierigen Ermittlungen gefährden könnte.
Für Mittwochnachmittag meldete derweil die rechte Partei Pro NRW auf dem
Kölner Bahnhofsvorplatz eine Versammlung unter dem Motto „Zuwanderergewalt
lässt uns nicht kalt“ an.
Auch in Hamburg hatte es in der Silvesternacht Übergriffe auf Frauen und
Diebstähle gegeben. Bis zum Dienstag gingen in der Hansestadt nach
Polizeiangaben 27 Strafanzeigen wegen der Vorfälle auf der Reeperbahn ein.
Laut Polizei lagen rund 50 Hinweise vor, die derzeit ausgewertet werden.
Auch in Hamburg bat die Polizei darum, dass sich mögliche weitere Opfer und
Zeugen bei den Ermittlern melden.
6 Jan 2016
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