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       # taz.de -- Hilfe für nachhaltiges Einkaufen: Ein Shoppingberater gegen Konsum
       
       > Der Online-Einkaufsführer „Unterfluss“ bietet Alternativen zu üblichen
       > Shops: mit Tipps zu Secondhand, Recycling oder Reparatur.
       
   IMG Bild: Alles so schön bunt hier.
       
       Berlin taz | Alle Lebens- und Weltverbesserungspläne von Silvester
       schwinden mit jedem weiteren Januartag? Für diejenigen, die in diesem Jahr
       auf ihren Ressourcenverbrauch achten wollen, gibt der alternative
       Einkaufsführer des Informationsportals [1][Unterfluss] zumindest eine
       kleine Hilfestellung.
       
       Denn anders, als der Name vermuten lässt, soll der gar nicht für mehr
       Konsum sorgen: An erster Stelle stehe, die Besucher mit Informationen zu
       Secondhand-Sachen, Recycling oder Reparatur zu versorgen, sagt Christian
       Holeksa, der Unterfluss mit seinem Mitgründer Riethmann-Duong neben seinem
       Hauptberuf betreibt.
       
       Die Idee von Holeksa und Riethmann-Duong: Wer durch Infos auf dem Portal
       Unterfluss zum Beispiel dazu angeregt wird, seinen Stromanbieter zu
       wechseln, soll sich beim alternativen Einkaufsführer gleich ansehen können,
       welche Ökostrom-Anbieter zur Auswahl stehen. Im Einkaufsführer finden die
       Besucher Kategorien für die verschiedensten Einkäufe und Dienstleistungen –
       von Lebensmitteln wie Kaffee und Schokolade über Kleidung zu
       Mobilitätsangeboten.
       
       Im Vordergrund stehen aber: Secondhand, Produkte aus recycelten
       Materialien, Reparaturangebote oder Ähnliches. Wer etwa auf Geschenkideen
       klickt, bekommt als allererste Option das Projekt „Zeit statt Zeug“ mit
       Ideen für gemeinsame Unternehmungen angezeigt. Wer Geschenkpapier sucht,
       bekommt einen Link zu umweltfreundlichen Verpackungsideen.
       
       So ganz hat es in den ersten Monaten noch nicht geklappt mit dem
       Idealbesucher, der sich erst informiert und die frischen Ideen in die Tat
       umsetzt – deswegen hätten sie jetzt Infoportal und Einkaufsführer besser
       miteinander verbunden, sagt Holeksa. Bisher besuchten „ein paar tausend“
       Menschen im Monat die Websites, verrät er.
       
       „Affiliate-Programme“ der gelisteten Shops finanzieren zum Teil auch das
       Projekt: Klickt man von ihrem Einkaufsführer etwa auf einen Webshop und
       kauft dort etwas, bekommt Unterfluss eine Art Provision. Das habe aber
       keinen Einfluss auf die Positionierung der einzelnen Anbieter im
       Einkaufsführer, betont Holeksa. Ein Stern zeige jeweils an, ob es ein
       Affiliate-Programm mit dem Anbieter gebe; ein Klick auf den Stern weise
       aus, wie viel Provision es dafür gebe.
       
       Allerdings: Eine Checkliste, welche Ansprüche die Anbieter für einen
       Eintrag im Einkaufsführer erfüllen müssen, gibt es nicht. „Wir haben keinen
       Kriterienkatalog ausgegeben“, sagt Holeksa. Bisher achteten sie je nach
       Produktkategorie auf Verschiedenes: bei Kleidung etwa darauf, dass sie
       GOTS-zertifiziert sei, Lebensmittel bio und fairtrade produziert würden. In
       Zukunft könnte das mit einem Kriterienkatalog transparenter werden: „Sollte
       der Einkaufsführer wachsen, gibt es keinen Weg daran vorbei.“
       
       16 Jan 2016
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.unterfluss.de/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Eva Oer
       
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