URI: 
       # taz.de -- Kommentar Kita-Öffnungszeiten: Schein-Debatte statt Lösungen
       
       > Die Debatte um flexiblere Öffnungszeiten von Kindertagesstätten geht in
       > die falsche Richtung. Bremen sollte sich an Hamburg orientieren.
       
   IMG Bild: Sollte an der Nachfrage ausgerichtet sein: Angebot der Kitas.
       
       Bremen taz | Die Debatte um flexiblere Öffnungszeiten von
       Kindertagesstätten in Bremen geht in die falsche Richtung. Richtig ist
       daran nur, dass viele Eltern Probleme haben, rechtzeitig um vier am
       Kindergarten zu sein.
       
       Die wenigsten aber brauchen – und wollen – eine Spätbetreuung bis 20 Uhr
       oder noch länger, [1][wie sie jetzt diskutiert wird]. Die Lösung des
       Problems kann deshalb nicht sein, wie die Grünen jetzt vorschlagen, nach
       Betriebsende des Kindergartens eine Tagesmutter ins Haus zu schicken.
       
       Sinnvoller wäre es, endlich das Angebot der Kindergärten wie in Hamburg
       nach der Nachfrage auszurichten. Dort entscheidet nicht die Behörde, wie
       viele Kinder eine Einrichtung aufnehmen kann und wie viele Stunden ein Kind
       dort betreut wird. Sondern die Eltern. Das wird dem Umstand gerecht, dass
       nicht alle ihre Kinder – vor allem die ganz Kleinen – an fünf Tagen die
       Woche sechs oder acht Stunden weggeben wollen. Oder dem, dass nicht alle um
       acht mit der Arbeit beginnen und um 15 Uhr nach Hause gehen.
       
       Stellt sich auf diesem Weg heraus, dass auch Nachtöffnungen gebraucht
       werden, dann wird sich eine Einrichtung finden, die sie anbietet. In
       Hamburg gab es im Jahr 2014 – zehn Jahre nach Einführung des
       Gutschein-Systems – neun Übernacht-Kitas.
       
       Alle freien Bremer Träger haben sich vor zwei Jahren für eine solche
       Systemumstellung ausgesprochen. Die rot-grüne Regierungskoalition lehnte
       dies umgehend ab. Auch die Fraktion der Linken behauptete, damit würde
       alles schlechter, vor allem die Arbeitsbedingungen der ErzieherInnen. Ein
       Mythos genauso wie alle anderen angeblichen Probleme, die man sich mit dem
       Hamburger System ins Haus holen würde.
       
       Dennoch suchen die Bremer lieber nach kruden Lösungen für den Einzelfall,
       anstatt die Bedingungen für alle zu verbessern.
       
       4 Feb 2016
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Debatte-um-Oeffnungszeiten/!5271702/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Eiken Bruhn
       
       ## TAGS
       
   DIR Kindergarten
   DIR Kinderbetreuung
   DIR Bremen
   DIR Öffnungszeiten
   DIR Kita-Ausbau
   DIR Kita-Ausbau
   DIR Flüchtlinge
   DIR Inklusion
   DIR Demos
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Kita-Chaos in Bremen: „Lieber Park als Container“
       
       Bremen will im kommenden Jahr 1.320 Kinder in Containern betreuen lassen.
       Eine gesündere Lösung wären Naturkindergärten
       
   DIR Kein Platz für Kinder: Spielplatz versus Kita
       
       Über 1.100 Kindergartenplätze fehlen in Bremen. Die Behörde will nun
       Spielflächen bebauen. Nach den Ferien soll ein runder Tisch tagen.
       
   DIR taz-Videoserie „Zuflucht Berlin“: „Meine Töchter sind hier glücklich“
       
       Flüchtlinge kommen mit dem Zug, Bus, zu Fuß. Sie haben Strapazen und Ängste
       hinter sich – in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Hier erzählen sie
       ihre Geschichten.
       
   DIR taz-Serie Inklusion (8): Helikopter-Eltern, notgedrungen
       
       Kommt ein Kind mit einer Behinderung zur Welt, verändert es den Alltag
       seiner Eltern radikal. Ihr Leben kreist um dieses eine Kind.
       
   DIR Keine Hamburger Verhältnisse: Elternwille zählt nicht
       
       Mehr Verantwortung, weniger Behördenvorgaben wollen die freien Bremer
       Träger in der Kindertagesbetreuung. Rot-Grün lehnt ab – mit fadenscheinigen
       Argumenten
       
   DIR Ticker 1. Mai – der Tag: Hamburg macht mal wieder Schule
       
       In Dortmund und Rostock treffen Neonazis und Antifas aufeinander. In
       Hamburg bleibt eine leere Lehranstalt besetzt. In Berlin fängt‘s an zu
       regnen. Das war der Tag.