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       # taz.de -- Aufatmen in Hamburg: Vergewaltigungsfan kommt nicht
       
       > Der Vergewaltigungsbefürworter Daryush Valizadeh lud gleichgesinnte
       > Arschlöcher vors Hamburger Rathaus ein und sagte dann alles wieder ab.
       
   IMG Bild: Arschlöcher bleiben weg: Pick-up-Treffen in Hamburg abgesagt.
       
       Bremen taz | „Let‚s make rape legal“, heißt es in dem Blog Return of Kings,
       der gerade für Furore in der Presse und in sozialen Netzwerken gesorgt hat.
       Der Autor dieser Zeile, die die Legalisierung von Vergewaltigung
       einfordert, ist Daryush Valizadeh. Im Netz ist Valizadeh besser bekannt als
       Roosh V., der selbsternannte „Pickup-Artist“. So bezeichnen sich
       manipulative Aufreißertypen, die frauenverachtende Datingstrategien an
       andere Männer verkaufen.
       
       Vor einigen Wochen rief nun dieser Valizadeh alias Roosh V. seine
       Unterstützer im Netz dazu auf, sich an diesem Samstag unter anderem vor dem
       Hamburger Rathaus zu versammeln. Aber nicht nur in Hamburg, sondern
       weltweit sollten insgesamt 165 dieser „Neomännlichkeitstreffen“
       stattfinden, so wollte Valizadeh es jedenfalls.
       
       Zwischen 20 und 20.20 Uhr sollten sich die anonymen Antifeministen in 43
       Städten an den jeweils vereinbarten Treffpunkten einfinden und dann
       mithilfe einer vorher vereinbarten Codefrage ihren lokalen Anführer finden.
       Der wiederum sollte sie an einen geheimen Ort führen, an dem sich die
       ausschließlich männlichen Gleichgesinnten dann in Ruhe kennenlernen und
       dauerhafte „lokale Stämme“ gründen könnten, wie Valizadeh es formulierte.
       
       Er wolle auf diese Weise den Männern die Chance geben, ihre Werte
       miteinander zu teilen. Gemeinsame Werte wie den Wunsch nach der
       Legalisierung von Vergewaltigungen etwa, wie Valizadeh sie fordert und
       [1][das dann als „Satire“ abtut].
       
       Die ehemalige Hamburger Bürgerschaftsabgeordnete Kersten Artus (Die Linke)
       lässt diese nachgeschobene Relativierung à la „Ist doch nur Satire“ aber
       nicht gelten. Sie weiß, dass sexuelle Missbräuche in der
       „Pickup-Artist-Szene“ häufig eine Rolle spielen. So seien beispielsweise in
       den Seminaren des selbsternannten „Pickup-Artists“ Julien Blanc, gegen die
       Artus in den vergangenen Jahren in Hamburg mobilisierte,
       Vergewaltigungsszenen nachgestellt worden.
       
       In erster Linie wollen „Anmachratgeber“ wie Valizadeh aber etwas anderes:
       „Sie wollen Aufmerksamkeit erregen und ihre Bücher und Seminare verkaufen“,
       sagt Artus.
       
       Um „Satire“ handelt es sich wohl auch bei der gestrigen [2][Absage der
       angekündigten Versammlungen]. Valizadeh schrieb am Donnerstag in seinem
       Blog, er könne nicht mehr für die Sicherheit seiner Männer garantieren und
       streiche deshalb alle offziellen Return-of-Kings-Treffen.
       
       Kurze Zeit später wurde auf dem Blog jedoch ein Haufen
       Verhaltensrichtlinien für alle Teilnehmer der Vernetzungstreffen
       veröffentlicht, die etwa den Umgang mit aggressiven FeministInnen erklären.
       Auch eine Kontaktadresse für Männer, deren Treffen nun verschoben werden
       müssten, wurde eingerichtet.
       
       Als Grund für seinen Sinneswandel nennt Valizadeh die weltweit
       angekündigten Proteste gegen die Männertreffen. Valizadeh formuliert es so:
       „Da das Treffen nie als Konfrontation mit unattraktiven Frauen und ihren
       Wegbereitern gedacht war, tue ich alles, um so viele dieser Treffen wie
       möglich zu retten.“
       
       4 Feb 2016
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.rooshv.com/how-to-stop-rape
   DIR [2] https://www.change.org/p/unterst%C3%BCtzungstreffen-f%C3%BCr-vergewaltigungsverteidiger-in-hamburg-stoppen
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Eva Przybyla
       
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