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       # taz.de -- Waffenstillstand im syrischen Bürgerkrieg: Feuerpause größtenteils beachtet
       
       > Eine Taskforce der UNO überwacht die Waffenruhe. Vereinzelt werden Kämpfe
       > gemeldet. Der IS greift Kurden in Tel Abjad an.
       
   IMG Bild: Friedliche Szene am Samstag in Damaskus.
       
       Genf taz | Die seit der Nacht zum Samstag geltende Waffenruhe in den von
       Regierungstruppen oder Oppositionsmilizen kontrollierten Regionen Syriens
       wurde in den ersten beiden Tagen weitgehend eingehalten. Bis zum
       Sonntagnachmittag kam es nur zu vereinzelten Verstößen.
       
       Jedoch wurden die an der Vereinbarung über die Feuerpause nicht beteiligten
       Milizen des „Islamischen Staates“ (IS) und des syrischen Al-Qaida-Ablegers
       Al-Nusra-Front weiterhin von US- und russischen Luftstreitkräften bekämpft.
       Sie verübten ihrerseits neue Angriffe unter anderem auf kurdische Regionen
       entlang der Grenze zur Türkei.
       
       Die zunächst für zwei Wochen vereinbarte Waffenruhe war am Samstag um
       Mitternacht in Kraft getreten. Zuvor hatten die syrische Regierung,
       Russland sowie 97 Oppositionsgruppen ihre Zustimmung erteilt. Überwacht
       wird die Einhaltung von einer am UNO-Sitz in Genf etablierten Arbeitsgruppe
       (Taskforce) russischer und US-amerikanischer Militärs unter Vorsitz der
       beiden Außenminister Sergei Lawrow und John Kerry. Die Taskforce überprüft
       Vorwürfe über Verstöße gegen die Feuerpause.
       
       Am Sonntagmorgen berichtete die der Opposition nahestehende Syrische
       Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London über Luftangriffe auf
       sieben Dörfer in der nördlichen Provinz Aleppo und im Zentrum Syriens.
       Sechs dieser Dörfer befänden sich unter Kontrolle von Rebellengruppen und
       eines in der Hand der Al-Nusra-Front. Gegen wen die Angriffe gerichtet
       waren und ob sie von russischen oder von syrischen Kampfflugzeugen
       ausgeführt wurden, blieb zunächst unklar.
       
       ## Tote bei Angriffen auf Kurden
       
       Die von der Taskforce erstellte Karte Syriens mit den Regionen, in denen
       die vereinbarte Waffenruhe gilt und wo nicht, enthält einige Grauzonen. Das
       sind die Gebiete, die von Milizen kontrolliert werden, welche wegen ihrer
       engen Verbindung zur Al-Nusra-Front von Russland als weiterhin militärisch
       zu bekämpfende „Terroristen“ eingestuft werden, von den USA aber als
       legitime oder gar verbündete Oppositionsgruppen.
       
       Bei einem Angriff des IS auf die von der syrischen Kurdenmiliz YPG
       gehaltene Stadt Tel Abjad an der Grenze zur Türkei wurden am Samstag nach
       Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle mindestens 45 IS-Anhänger sowie 20
       Kämpfer der YPG getötet. Wenn die Waffenruhe diese Woche hält und die
       Kriegsparteien eine verstärkte humanitäre Versorgung der notleidenden
       Bevölkerung zulassen, will UNO-Vermittler Staffan de Mistura am 7. März die
       Ende Januar unterbrochenen Gespräche zwischen der syrischen Regierung und
       der Opposition fortsetzen.
       
       28 Feb 2016
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Andreas Zumach
       
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