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       # taz.de -- Förderung von Begabten: Tauziehen um die besten Schüler
       
       > Es ist bereits die dritte Erklärung in nur einem Jahr: Nach den
       > Unions-Ländern legen auch SPD und Grüne ein Papier zur Begabtenförderung
       > vor.
       
   IMG Bild: Hochbegabt oder leistungsstark? Wo sind die Überflieger?
       
       Berlin taz | Am Montag veröffentlichten die von SPD und Grünen geführten
       Kultusministerien eine gemeinsame Erklärung. 13 Bundesländer bekennen sich
       darin dazu, die Förderung leistungsstarker und besonders leistungsfähiger
       Schüler zu verbessern. Damit liegt innerhalb von nicht einmal zwölf Monaten
       die dritte Erklärung von Bildungsministern zur Begabtenförderung vor.
       
       Erklärung 1 verabschiedete die Kultusministerkonferenz im Juni 2015
       gemeinsam. Doch die Einigkeit währte nur ein knappes halbes Jahr. Anfang
       Dezember 2015 verfassten die drei unionsgeführten Kultusministerien
       Bayerns, Sachsens und Hessens Erklärung 2. Sie verabredeten, den Austausch
       zwischen Schulen, die bereits spezielle Angebote zur Begabung vorhalten, zu
       verbessern und Fortbildungen zum Thema anzubieten.
       
       Er bedauere den Alleingang der Unionsländer, aber man wolle bestimmte
       Akzente stärker betonen, sagte der Koordinator der SPD-geführten A-Länder,
       der Hamburger Bildungssenator Ties Rabe (SPD) der taz.
       
       SPD und Grüne setzen auf einen erweiterten Begabungsbegriff, der nicht nur
       Höchstleistungen in Mathe oder Deutsch, sondern auch auf
       künstlerisch-kreativem und sozial-emotionalem Gebiet erfasst. Sie sehen
       Begabungsförderung als Teil des Unterrichts und wollen, dass
       leistungsstarke Schülerinnen und Schüler in allen Schulformen gefördert
       werden. „Wir sehen hier nicht nur wenige Elitegymnasien in der Pflicht“,
       sagte Rabe der taz.
       
       Sowohl im grün-rot regierten Baden-Württemberg als auch im von einer Großen
       Koalition beherrschten Sachsen-Anhalt gibt es spezielle Internate für
       hochbegabte Schüler: Schwäbisch Gmünd und Schulpforta. Und solche stünden
       auch nicht zur Debatte, betonte Rabe: „Unsere Erklärung ist keine Absage an
       bestehende Einrichtungen, sondern als Ergänzung gedacht.“
       
       Nun müssen nur noch genügend Überflieger bereitstehen. Als hochbegabt
       gelten gerade einmal zwei Prozent der Bevölkerung. Die 13 Länder wollen
       daher die leistungsstärksten 15 Prozent der Schüler in den Blick nehmen.
       
       1 Mar 2016
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Anna Lehmann
       
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