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       # taz.de -- Über 150 Tote in Syrien: Ein blutiges Wochenende
       
       > Zwei Bomben gingen in Homs hoch. Später folgten drei Explosionen in
       > Damaskus. Im Norden des Landes töteten Assad-Truppen Dutzende IS-Kämpfer.
       
   IMG Bild: Homs am Sonntag: Ein Doppelanschlag erschütterte die syrische Stadt
       
       Damaskus/Homs dpa | Bei schweren Anschlägen auf religiöse Minderheiten in
       den syrischen Großstädten Homs und Damaskus sind am Sonntag nach Angaben
       von Menschenrechtlern und des syrischen Staatsfernsehen mindestens 121
       Menschen getötet und viele weitere verletzt worden.
       
       Insgesamt erschütterten am Sonntag wenigstens fünf Explosionen ein Viertel
       der Alawiten-Minderheit in Homs und einen Schiitenbezirk im Süden der
       Hauptstadt Damaskus, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte
       weiter mitteilte.
       
       Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich am Abend zu dem
       Anschlag in Homs. Das syrische Staatsfernsehen schrieb auch die Bomben in
       Damaskus der Terrormiliz zu.
       
       Unter den 57 Todesopfern von zwei Autobomben im Stadtteil Sahraa in Homs,
       in dem vor allem Anhänger der religiösen Minderheit der Alawiten wohnen,
       waren am Sonntagmorgen wenigstens 39 Zivilisten, wie die
       Menschenrechtsbeobachter mitteilten. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana
       sprach zunächst insgesamt von mindestens 32 Toten und 39 Verletzten in der
       zentralsyrischen Stadt.
       
       Den Menschenrechtsbeobachtern zufolge explodierte die erste Bombe in einem
       Wagen, der auf einem Autotransporter geparkt war. Ein zweites Fahrzeug
       explodierte kurze Zeit später in der Nähe. Videoaufnahmen der
       Nachrichtenagentur Sana zeigten ausgebrannte Autowracks auf einer breiten
       Straße. Die Fassaden der Häuser auf beiden Seiten stürzten teilweise ein.
       Auf Bildern waren Einsatzkräfte zu sehen, die das in den Gebäuden
       ausgebrochene Feuer zu löschen versuchten.
       
       ## Über 50 tote IS-Kämpfer
       
       Am südlichen Stadtrand der Hauptstadt Damaskus rissen am Nachmittag drei
       weitere Bomben 50 Menschen in den Tod. Dies berichtete das Staatsfernsehen
       am Sonntag. 200 Menschen wurden demnach verletzt. Im Schiitenbezirk Sajeda
       Sainab sei eine Autobombe explodiert, zudem hätten sich zwei
       Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt.
       
       Erst Ende Januar war es in beiden betroffenen Gebieten zu ähnlichen
       Anschlägen mit Dutzenden Toten gekommen. Beide Male bekannte sich die
       Terrormiliz IS zu den Taten. Die sunnitischen Dschihadisten sehen
       Angehörige anderer muslimischer Glaubensrichtungen als Abtrünnige. Sowohl
       das Alawiten-Viertel in Homs als auch der Schiitenbezirk in Damaskus werden
       von Regimetruppen kontrolliert.
       
       Im Norden Syriens sind am Wochenende indes beim Vormarsch syrischer
       Regimetruppen mindestens 50 Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS)
       getötet worden. Die Gefechte fanden der Syrischen Beobachtungsstelle für
       Menschenrechte zufolge östlich der umkämpften Großstadt Aleppo statt.
       
       Die Einheiten von Syriens Machthaber Baschar al-Assad waren seit Anfang des
       Monats mit massiver Luftunterstützung russischer Kampfjets in der Region
       vorgerückt. Nördlich von Aleppo hatten sie eine wichtige Versorgungsroute
       der Rebellen in die Türkei gekappt. Die heftigen Kämpfe zwangen
       Zehntausende Bewohner zur Flucht.
       
       Auf internationaler Ebene [1][wächst indes die Hoffnung] auf eine
       Feuerpause in Syrien (Lesen Sie [2][hier] den Kommentar zu einer möglichen
       Waffenruhe).
       
       21 Feb 2016
       
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