# taz.de -- Flüchtlingsroute durch Griechenland: Chaos an der mazedonischen Grenze
> An der griechisch-mazedonischen Grenze hat die Polizei eine
> Eisenbahntrasse geräumt. Hunderte Migranten hatten sie am Montag besetzt
> und den Verkehr gestoppt.
IMG Bild: Die Grenze ist zu, doch die Hoffnung stirbt zuletzt.
Athen dpa | Die griechische Polizei hat am Dienstagmorgen eine
Eisenbahntrasse an der griechisch-mazedonischen Grenze geräumt. Dort hatten
seit Montag Hunderte Migranten protestiert. Journalisten und Vertretern
humanitärer Organisationen wurde der Zugang zum Eisenbahn-Grenzübergang zu
Mazedonien bei Idomeni verboten, hieß es nach Medienberichten. „Die Aktion
hat begonnen“, sagte die Bürgermeisterin des Dorfes Idomeni, Xanthoula
Soupli, im griechischen Fernsehen über die Räumung.
Nur Vertretern des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) wurde der Zugang
erlaubt, hieß es. „Sie haben uns heute früh den Zugang verweigert“, sagte
Antonis Rigas, ein Mitglied der Organisation Ärzte ohne Grenzen dem
griechischen Nachrichtensender Skai.
Die überwiegend aus Afghanistan stammende Migranten hielten seit Montag die
Bahntrasse besetzt und den hatten damit den Bahnverkehr gestoppt. Damit
protestieren sie gegen die Sperrung der Grenze durch Mazedonien.
Am Vortag hatten die mazedonischen Behörden nur noch Flüchtlingen aus
Syrien und Irak die Einreise erlaubt, Afghanen aber nicht mehr. Daraufhin
versuchten Hunderte Migranten den Grenzübergang zu stürmen. Mazedonien hält
seine Grenze seitdem komplett für Migranten geschlossen. Mehr als 5.000
Migranten irrten am Montag an der Grenze entlang und suchten einen
Durchlass, wie Augenzeugen berichteten.
Gleichzeitig machten sich Hunderte zu Fuß auf dem Pannenstreifen entlang
der wenige Kilometer westlich liegenden Autobahn auf den Weg in Richtung
Grenze. Einige setzten ihre Kinder auf Decken, die sie hinter sich her
zogen - weil sie diese offenbar nicht mehr tragen konnten.
Auch in der Hafenstadt Piräus, wo Flüchtlinge per Fähre von den
Ägäis-Inseln ankommen, mussten Tausende Menschen am Kai ausharren. Die
Polizei ließ sie nicht weiterfahren, um die Lage an der Grenze zu
Mazedonien nicht weiter zu verschlimmern.
23 Feb 2016
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