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       # taz.de -- AfD und die Proteste in Clausnitz: Petry rudert zurück
       
       > Laut AfD-Chefin Petry waren keine AfDler bei den Ausschreitungen in
       > Clausnitz dabei. Zuvor hatte ihr Vize beteiligten Parteimitgliedern mit
       > Konsequenzen gedroht.
       
   IMG Bild: Clausnitz hat bundesweit traurige Berühmtheit erlangt
       
       Berlin/Düsseldorf afp | An den fremdenfeindlichen Protesten im sächsischen
       Clausnitz waren nach Angaben der AfD-Chefin Frauke Petry doch keine
       Mitglieder ihrer Partei beteiligt. „Das haben eingehende Prüfungen der
       letzten Tage ergeben“, erklärte Petry am Mittwoch. Diverse Medienberichte
       über den Verlauf der Clausnitzer Ereignisse und einen Zusammenhang dieser
       Demonstration mit der AfD seien „unzutreffend“.
       
       Petry selbst hatte allerdings am Montagabend in der Phoenix-Sendung „Unter
       den Linden“ gesagt, dass AfD-Mitglieder an der Protestaktion beteiligt
       gewesen seien. „Es ärgert mich, dass so etwas in Sachsen passiert, zumal
       wenn eigene Mitglieder beteiligt sind“, sagte sie in der Sendung.
       
       Zuvor hatte Jörg Meuthen, Vize-Chef der Partei, Konsequenzen für
       Parteimitglieder angekündigt, die an der fremdenfeindlichen Protestaktion
       im sächsischen Clausnitz beteiligt waren. „Soweit Mitglieder der AfD an dem
       Geschehen in Clausnitz beteiligt waren, wird dies für sie parteirechtliche
       Konsequenzen haben“, sagte Meuthen dem Handelsblatt vom Mittwoch. Für
       menschenfeindliche Gesinnungen sei in der AfD kein Platz.
       
       In Clausnitz hatte vergangene Woche eine lauthals pöbelnde Menschenmenge
       einen ankommenden Bus mit Flüchtlingen blockiert. Zudem gibt es dort
       Vorwürfe, die Polizei sei rüde gegen Flüchtlinge vorgegangen. Die Bilder
       und Nachrichten um die „abstoßenden fremdenfeindlichen Vorgänge“ in
       Clausnitz seien „zutiefst erschreckend und verstörend“, sagte Meuthen, der
       Spitzenkandidat der AfD für die Landtagswahl in Baden-Württemberg ist.
       
       Der Bundestag diskutiert am Mittwoch über die fremdenfeindlichen
       Vorkommnisse in Sachsen. Außer den Vorkommnissen in Clausnitz hatten
       zuletzt Ereignisse in Bautzen für Empörung gesorgt. Dort hatten
       Schaulustige in der Nacht zum Sonntag den vermutlich gelegten Brand eines
       Hotels bejubelt, in das demnächst Flüchtlinge einziehen sollten.
       
       Der Bundestag wird in einer einstündigen Debatte, die die Fraktionen
       vereinbart haben, über die Vorgänge diskutieren. Ursprünglich hatten die
       Grünen eine Aktuelle Stunde verlangt, die es nun aber nicht geben wird.
       
       24 Feb 2016
       
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