# taz.de -- Ostermarsch in Berlin: „Krieg produziert Terror“
> Die Anschläge von Brüssel werden auch Thema auf dem diesjährigen
> Ostermarsch am Sonnabend sein, sagt Organisatorin Laura von Wimmersperg.
IMG Bild: Krieg dem Krieg!
taz: Frau von Wimmersperg, Sie mobilisieren für Samstag zum Ostermarsch.
Worauf legen Sie in diesem Jahr den inhaltlichen Schwerpunkt?
Laura von Wimmersperg: Wir warnen davor, weiterhin auf Krieg als Mittel der
Politik zu setzen. Wir sagen: Der Krieg ist Terror und produziert immer
wieder Terror.
Das heißt: Sie greifen die Anschläge von Brüssel direkt auf?
Die werden sicherlich auch Thema sein. Wir wollen generell darauf
hinweisen, dass die Terrorgefahr, die derzeit vom IS ausgeht, ein Ergebnis
kriegerischer Politik ist. Der Nahe Osten brennt. Selbst die Anwendung von
Atomwaffen ist bei einer Eskalation nicht mehr auszuschließen. Unser Motto
lautet: „Krieg ist Terror! Damit muss Schluss sein!“
Sie laufen dieses Jahr vom Hermannplatz zum Oranienplatz statt durch das
Regierungsviertel. Warum?
Viele Jahre haben wir das Regierungsviertel besucht. Es gibt bei uns auch
viele, die sagen, wir müssen mal wieder durch Wohngebiete laufen. Da ist
gerade am Samstag viel los. Im Regierungsviertel haben wir vor allem
Touristen angesprochen, diesmal wollen wir die Neuköllner und Kreuzberger
erreichen.
Anders als in den Vorjahren leben heute sehr viel mehr Menschen in Berlin,
die Krieg am eigenen Leib erfahren haben. Rufen Sie die Flüchtlinge zum
Ostermarsch auf?
Wir mobilisieren nicht direkt in Flüchtlingsunterkünften. Es sind aber
viele bei uns, die sich für Flüchtlinge engagieren und die die
Informationen weitergeben.
Plant die Friedenskoordination in diesem Jahr noch weitere Aktionen in
Berlin?
Im Juni wird es einen Anti-Kriegs-Markt aus Anlass der Nato-Konferenz in
Warschau geben. Im Herbst dieses Jahres planen wir eine große
Anti-Kriegs-Demo, da ziehen wir dann auch wieder durch das
Regierungsviertel.
22 Mar 2016
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DIR Antje Lang-Lendorff
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