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       # taz.de -- Demo gegen Sexismus und Rassismus: 4.000 holen den Feminismus zurück
       
       > Mit dem Slogan „Reclaim Feminism“ haben tausende Menschen am Samstag
       > gegen Sexismus und Rassismus demonstriert. Sexismus sei nicht importiert,
       > sagten sie.
       
   IMG Bild: Klare Ansage in Köln (Archivbild von Demo im Januar)
       
       Köln epd | Mehr als 4.000 Menschen aus ganz Deutschland haben nach
       Polizeiangaben am Samstag in Köln gegen Sexismus und Rassismus
       demonstriert. Sie forderten unter anderem eine Verschärfung des
       Sexualstrafrechts. Zu der Kundgebung aus Anlass des Weltfrauentages hatten
       unter anderem Parteien, Frauenrechtsorganisationen, Antirassismusgruppen,
       Flüchtlingsinitiativen und Wissenschaftler aufgerufen.
       
       Teilnehmergruppen reisten unter anderem aus Frankfurt am Main, Karlsruhe,
       Berlin, Hamburg, Dortmund, Essen und Düsseldorf an. Hintergrund der
       Demonstration vom Dom durch die Kölner Innenstadt unter dem Motto „Unser
       Feminismus ist antirassistisch – reclaim feminism!“ waren die Übergriffe
       auf Frauen in der Silvesternacht, die nach Erkenntnissen der Ermittler
       überwiegend von Nordafrikanern verübt wurden.
       
       Sprecherinnen der Kundgebung kritisierten, dass es schnell nach den
       Vorfällen nicht mehr um Sexismus, sondern um „die Verschärfung des
       Asylrechts, Abschottung und Abschiebung möglicher Täter gegangen“ sei.
       „Sexismus ist nicht nach Deutschland eingewandert, er ist hausgemacht“,
       hieß es auf Transparenten und Spruchbändern. Sexismus finde „schon immer,
       ständig und überall“ statt.
       
       Beklagt wurde zudem, dass nach gegenwärtiger Rechtslage bei einer
       Vergewaltigung belegt werden müsse, dass sich die Frau ausreichend gewehrt
       habe. Faktoren wie Angst, akute Bedrohung durch den Täter oder Schockstarre
       der Opfer würden nicht berücksichtigt.
       
       Sprecherinnen kritisierten auch sexuellen Missbrauch und die Belästigung
       von Flüchtlingsfrauen durch Sicherheitskräfte in Unterkünften. Zudem fehle
       es dort an Privatsphäre und Rückzugsräumen für Frauen. Nötig seien sichere
       und möglichst dezentrale Unterkünfte sowie psychosoziale
       Unterstützungsangebote für die Betroffenen. Kritik wurde ferner an der
       jüngsten Asylrechtsverschärfung geäußert, die Frauen und Kinder am
       härtesten treffe.
       
       13 Mar 2016
       
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