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       # taz.de -- Satire über Erdoğan: „Extra 3“ legt nach
       
       > Am Mittwochabend macht sich das Satiremagazin „Extra 3“ über die
       > Zurückhaltung der Bundesregierung lustig. Und über den türkischen
       > Präsidenten Erdoğan.
       
   IMG Bild: „Für jeden Gag, den türkische Satiriker machen dürfen über den Präsidenten, nehmen wir von ‚extra 3‘ einen Erdoğan-Gag zurück.“
       
       Hamburg epd | Das NDR-Magazin „extra 3“ macht sich über den Umgang der
       Bundesregierung mit der türkischen Kritik an seiner Erdogan-Satire lustig.
       „Das ist eigentlich ganz einfach in Deutschland: Wenn Sie Kritik hören
       wollen, schauen Sie ‚extra 3‘. Wenn Sie keine Kritik hören wollen, sprechen
       Sie mit der Bundeskanzlerin“, sagte Moderator Christian Ehring in der am
       Mittwochabend ausgestrahlten Sendung. Im Hintergrund stand ein gerahmtes
       Erdoğan-Porträt neben einem Gartenzwerg.
       
       Zu Wochenbeginn war bekannt geworden, dass der türkische Staatspräsident
       Recep Tayyip Erdoğan den deutschen Botschafter einbestellt hatte, weil die
       Satiriker mit einem auf „Erdowie, Erdowo, Erdoğan“ umgedichteten Nena-Song
       den Umgang des Präsidenten mit Pressefreiheit und Menschenrechten
       kritisiert hatten. Deutsche Journalisten und Politiker zeigten sich empört.
       Die Bundesregierung geriet in die Kritik, weil sie sich zu zögerlich gegen
       das diplomatische Vorgehen der Türkei gestellt und erst verspätet
       öffentlich für Pressefreiheit Stellung bezogen habe.
       
       Nun wolle die „extra 3“-Redaktion zur Deeskalation beitragen, hieß es in
       der Folgesendung des Magazins. Man könne einen „kleinen, schmutzigen Deal“
       anbieten, „so wie das auch beim Thema Flüchtlinge funktioniert hat“, sagte
       Ehring ironisch: „Für jeden Gag, den türkische Satiriker machen dürfen über
       den Präsidenten, nehmen wir von ‚extra 3‘ einen Erdoğan-Gag zurück.“ Der
       Moderator spielte damit erneut auf die eingeschränkte Pressefreiheit in der
       Türkei an. Momentan stehen dort zwei Journalisten der regierungskritischen
       Zeitung Cumhuriyet [1][wegen des Vorwurfs von Spionage und
       Terrorunterstützung vor Gericht].
       
       Schon vor der Sendung hatte „extra 3“ über soziale Medien angekündigt, sich
       keinesfalls zurückzuhalten. „Seit Erdoğan Präsident ist, laufen in der
       Türkei sage und schreibe 1.845 Verfahren wegen Präsidentenbeleidigung.
       Heute Abend machen wir die 2.000 voll!“ [2][schrieb die Redaktion kurz vor
       der Sendung in dem sozialen Netzwerk Facebook] und ernannte sich selbst zum
       „NDeRdoğan Fernsehen“.
       
       31 Mar 2016
       
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   DIR [1] /Freigelassene-%E2%80%9ECumhuriyet%E2%80%9C-Reporter/!5284019/
   DIR [2] https://www.facebook.com/extra3/posts/10153636107893918:0
       
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