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       # taz.de -- Flüchtlinge auf griechischen Inseln: Hier abschieben, da retten
       
       > Bizarre Situation in der Agäis: Während die Flüchtlinge aus Griechenland
       > in die Türkei abgeschoben werden, müssen Helfer Ankommende aus dem Meer
       > retten.
       
   IMG Bild: Ankommende oder Abgeschobene? Flüchtlinge auf einem Schiff vor Griechenland (Archivbild)
       
       Berlin dpa | Bei der [1][Rückführung von Flüchtlingen aus Griechenland in
       die Türkei] ist es nach Angaben von Hilfsorganisationen zu einem bizarren
       Zwischenfall gekommen. Während die Menschen am Montag mit Schiffen
       abgeschoben worden seien, habe eine Crew von Cadus und Sea-Watch zu einem
       Seenotfall ankommender Flüchtender ausrücken müssen.
       
       Sea-Watch und Cadus operieren nach eigenen Angaben seit März 2016 gemeinsam
       vor Lesbos und führen Rettungseinsätze für Flüchtende in Seenot aus.
       
       „Heute hat sich deutlich gezeigt, warum der Deal nicht funktionieren wird“,
       erklärte Cadus/Sea-Watch-Projektleiter Sebastian Jünemann. „Die Menschen
       riskieren immer noch ihr Leben auf Schlauchbooten, während andere
       abgeschoben werden – sie kommen und sie werden weiter kommen, da sie keine
       anderen Perspektiven haben.“ Sie würden lediglich gezwungen, noch mehr
       Risiken in Kauf zu nehmen. „Der Deal ist nichts anderes als ein
       Konjunkturpaket für Schlepper“, so Jünemann.
       
       Besonders problematisch seien die Aktionen der türkischen Küstenwache unter
       dem Druck des Abkommens. „Es sind Fälle dokumentiert, in denen von der
       türkischen Küstenwache mit Holzstangen auf Flüchtende eingedroschen wird,
       außerdem konnten unsere Crews einige Male beobachten, wie die türkische
       Küstenwache mit Wasserkanonen auf Flüchtlingsboote los ging“, erklärte
       Jünemann.
       
       4 Apr 2016
       
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