# taz.de -- Offenes Interview des BER-Sprechers: Zu ehrlich für den Job?
> „Milliarden versenkt“ und „zuviel verbockt“: Deutlich kritisierte Daniel
> Abbou den Skandal um den Bau des neuen Berliner Flughafens. Nun ist er
> wohl seinen Job los.
IMG Bild: „Früher wurde meist gesagt: Nein, es ist alles gut“: Daniel Abbou hat's anders versucht
Berlin afp | Der Pressesprecher der Flughafengesellschaft Berlin
Brandenburg, Daniel Abbou, ist wegen eines Interviews freigestellt worden.
„Das Interview von Herrn Abbou mit dem ‚PR Magazin‘ ist nicht mit der
Geschäftsführung abgestimmt. Herr Abbou ist freigestellt“, erklärte
Flughafenchef Karsten Mühlenfeld am Montag. Abbou hatte sein Amt als
Sprecher der Flughafengesellschaft erst im Januar angetreten.
Grund für die Freistellung waren ungewöhnlich offene Äußerungen Abbous zum
neuen Hauptstadtflughafen BER. So sagte Abbou dem Magazin, „die alte
Flughafen-Crew“ habe „zuviel verbockt“, es seien „zu viele Milliarden
versenkt worden“.
Mit Blick auf immer neue Probleme beim Bau des Flughafens sagte Abbou
weiter: „Früher wurde meist gesagt: Nein, es ist alles gut. Das ist
Bullshit. Bekenne Dich dazu, wenn etwas scheiße gelaufen ist.“
Zu einem möglichen neuen Eröffnungstermin des Flughafens äußerte sich Abbou
offen: „Ich verspreche Ihnen: Wenn ich's weiß, wisst ihr's auch. Mein
Technikchef hält weiter daran fest, dass es eine Chance gibt, 2017
einzuhalten.“ Allerdings ergänzte er: „Glauben Sie mir, kein Politiker,
kein Flughafendirektor und kein Mensch, der nicht medikamentenabhängig ist,
gibt Ihnen feste Garantien für diesen Flughafen.“
Der BER befindet sich seit 2006 im Bau; die zunächst für Juni 2012 geplante
Eröffnung scheiterte bislang an umfangreichen Bau- und Planungsmängeln.
Gleichzeitig erhöhten sich die Kosten deutlich. Nach derzeitiger
offizieller Planung soll der Hauptstadtflughafen Ende 2017 eröffnet werden.
Medienberichten zufolge verzögert sich die Fertigstellung des BER aber
weiter, so dass die Eröffnung erneut auf der Kippe steht.
11 Apr 2016
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