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       # taz.de -- Geschacher unter Körben
       
       > Basketball Im Streit zwischen der Fiba Europe und der Euroleague hat sich
       > der Basketball-Weltverband hinter seine Europaabteilung gestellt. Die
       > Basketball-Bundesliga demonstriert derweil Geschlossenheit
       
   IMG Bild: Stefan Holz, Geschäftsführer BBL
       
       Aus Offenbach Timur Tinç
       
       Im Streit mit der Euroleague über die Zukunft der Europapokal-Wettbewerbe
       hat der Basketball-Weltverband ihrer Europaabteilung Fiba Europe den Rücken
       gestärkt und setzt gleichzeitig auf Diplomatie. Nach dem Treffen des
       Exekutivkomitees am Samstag im schweizerischen Mies teilte die Fiba mit,
       „dass wir die Entscheidungen der Fiba Europe voll unterstützen“. Allerdings
       lädt der Weltverband in den kommenden Tagen Vertreter der Euroleague zu
       einem Gespräch ein, um die Wogen zu glätten.
       
       Die Fiba Europe hatte acht Nationalverbände für alle Fiba-Wettbewerbe,
       sprich von Olympischen Spielen, Europa- und Weltmeisterschaften, gesperrt.
       Darunter Europameister Spanien, Vizeweltmeister Serbien und Italien. „Wir
       verstehen nicht, warum die Fiba dieses Chaos provoziert“, sagte
       Euroleague-Geschäftsführer Jordi Bertomeu dem türkischen Sender NTV-Spor.
       Die Euroleague organisiere schließlich seit 16 Jahren erfolgreich zwei
       Wettbewerbe.
       
       Das sieht die Fiba anders. Vor allem die A-Lizenzen der Euroleague, die elf
       Klubs einen Freifahrtschein für den höchsten Wettbewerb geben, sind der
       Fiba ein Dorn im Auge. „Wir wollen, dass wieder sportliche Kriterien für
       die Teilnahme an europäischen Wettbewerben zählen“, erklärt Kamil Novak,
       Geschäftsführer der Fiba Europe. Deshalb ruft sie für kommende Saison eine
       Champions League mit 32 Teams ins Leben und will weiter den Fiba Europe Cup
       mit 48 Teams organisieren.
       
       Die Euroleague versucht, die nationalen Ligen unter Druck zu setzen. So
       wurde unter anderem der Basketball-Bundesliga (BBL) ein fester Startplatz
       in der Euroleague zugesichert, wenn sie den Zweit- bis Fünftplatzierten in
       den Eurocup und nicht in die Champions League schickt. Mit Klubs aus
       Nationen wie Polen und Litauen wurden Verträge über drei Jahre geschlossen,
       der ihnen einen festen Startplatz garantieren. Das brachte für die Fiba
       Europe das Fass zum Überlaufen. Sie legte Beschwerde bei der EU-Kommission
       ein. Zuvor hatte bereits die Euroleague die FIba wegen unerlaubter
       Einflussnahme verklagt. Ein weiteres Gerichtsverfahren über ausstehende
       Zahlungen der Euroleague an die Fiba ist anhängig.
       
       Am 30. April will die Fiba Europe über ihr weiteres Vorgehen beraten. Der
       Deutsche Basketball-Bund (DBB) steht weiterhin bereit, ein
       Olmypia-Qualifikationsturnier auszutragen, sollten Serbien oder Italien
       gesperrt werden. Bis zum 14. oder 15. Mai muss eine Entscheidung fallen.
       Sonst seien die Terminpläne nicht zu halten.
       
       Die Basketball-Bundesliga (BBL) demonstriert Geschlossenheit. „Bis auf
       Weiteres können die Klubs gar kein Angebot, weder von der einen, noch der
       anderen Seite, annehmen oder einfordern“, erklärt der BBL-Geschäftsführer
       Stefan Holz. „Wir wünschen uns eigentlich, dass die Klubs frei entscheiden
       können, wo sie spielen“, so Holz. Schließlich gehe es für die Teams darum,
       in den stärksten Wettbewerben zu spielen. Ewig wird die BBL mit einer
       Entscheidung nicht warten können.
       
       25 Apr 2016
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Timur Tinc
       
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