URI: 
       # taz.de -- Geplante A20-Elbquerung: Bundesgericht weist Klagen zurück
       
       > Der Elbtunnel gehöre zum Bedarf beim Fernstraßenbau, stellte das
       > Bundesverwaltungsgericht fest. Beim Gewässerschutz muss trotzdem
       > nachgebessert werden.
       
   IMG Bild: Das westliche Ende der A20, kurz vor Bad Segeberg
       
       Leipzig dpa | Anwohner, Kommunen und Naturschutzverbände sind mit ihren
       Klagen gegen die A20-Elbquerung nordwestlich von Hamburg überwiegend
       gescheitert. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig bestätigte am
       Donnerstag die Planungen in den Grundzügen. Der dort geplante Elbtunnel
       gehöre zum vordringlichen Bedarf beim Fernstraßenbau, stellte das Gericht
       fest.
       
       Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) reagierte
       erleichtert. „Wir können mit der A20 im Wesentlichen so weiterplanen, wie
       wir es vorgesehen haben“, sagte er in Kiel.
       
       Wegen eines Planungsfehlers beim Gewässerschutz muss es allerdings
       Nachbesserungen geben. Die Behörden hatten einen Fachbericht zu
       Auswirkungen auf die Wasserqualität nicht öffentlich ausgelegt. Wegen
       dieses formalen Mangels erklärte das Gericht den Planfeststellungsbeschluss
       für rechtswidrig.
       
       Der Fehler könne aber geheilt werden, sagte der Vorsitzende Richter
       Wolfgang Bier. Der Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr
       Schleswig-Holstein muss zur Wasserrahmenrichtlinie ein ergänzendes
       Verfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung durchführen.
       
       ## Unterschiedliche Kläger
       
       Gegen den 5,6 Kilometer langen Tunnel für die Autobahn 20 hatten drei
       Umweltverbände, die Gemeinde Kolmar, der Kreis Steinburg, ein Fährbetrieb
       und mehrere Anwohner geklagt. Sie hielten den Tunnel für nicht notwendig
       sowie nicht finanzierbar und zogen die Tunnelsicherheit in Zweifel. Der
       Fährbetrieb fürchtete um seine Existenz.
       
       Bei der Finanzierbarkeit konnte das Gericht keine unüberwindlichen
       Schranken erkennen. Sollte eine geplante Privatfinanzierung scheitern,
       werde der Bund einspringen, betonte Richter Bier.
       
       Bei den Sicherheitsbedenken hatten die Planer schon in der mündlichen
       Verhandlung Mitte April Änderungen zugesagt. Statt bisher zwei soll es fünf
       befahrbare Querverbindungen für Rettungsdienste zwischen den beiden
       Tunnelröhren geben. Zudem sollen hauptamtliche Wachabteilungen der
       Feuerwehr geschaffen werden, damit im Falle eines Brandes nicht wie
       ursprünglich geplant die freiwillige Feuerwehr allein in der Verantwortung
       steht. Dem Fährbetrieb wurden mögliche Entschädigungen zugesagt.
       
       (Az.: BVerwG 9 A 7.15, BVerwG 9 A 8.15, BVerwG 9 A 9.15, BVerwG 9 A 10.15,
       BVerwG 9 A 11.15, BVerwG 9 A 14.15 – Urteile vom 28. April 2016)
       
       28 Apr 2016
       
       ## TAGS
       
   DIR A20
   DIR Elbtunnel
   DIR Bundesverwaltungsgericht
   DIR Filmfestival
   DIR Cuxhaven
   DIR Autobahn
   DIR Hamburg
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Kurzfilme in Hamburg: Die permanente Überraschung
       
       Beim 31. Hamburger Kurzfilmfestival drücken sich die Macher radikaler und
       origineller aus, als es normalerweise in Langfilmen geschieht.
       
   DIR Kein Umweg mehr über Hamburg: Fähre soll Elbmündung queren
       
       Eine neue Schiffsverbindung zwischen Brunsbüttel und Cuxhaven will im
       Herbst den Betrieb aufnehmen. Der Betreiber setzt auf stark gestiegene
       Verkehrszahlen.
       
   DIR Teurer Lärmschutz: Hamburg soll seinen Deckel selber zahlen
       
       Deutschlands längster Autobahndeckel nördlich des Hamburger Elbtunnels ist
       wieder fraglich. Der Bund will nur das Nötigste zahlen. Anwohner-Initiative
       enttäuscht
       
   DIR Verkehr: Autobahnen ohne Grund
       
       Niedrigere Verkehrsprognosen lassen Autobahngegner im Norden hoffen. Vor
       allem für die A 20 wird der Bedarf nach unten korrigiert.
       
   DIR Baubeginn an der A7: Jetzt wird gedeckelt
       
       Die Bauarbeiten für eine breitere Stadtautobahn A 7 haben begonnen. Und in
       zehn Jahren soll Deutschlands längstes begehbares Straßendach dann fertig
       sein