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       # taz.de -- Linke in Spanien: Podemos mit neuem Bündnispartner
       
       > Die Anti-Austeritätspartei und die Vereinigte Linke einigen sich auf eine
       > Liste für die Wahl im Juni. Sie sind auch offen gegenüber Sozialisten.
       
   IMG Bild: Versuchen es gemeinsam: der Chef von Podemos, Pablo Iglesias (r.), und IU-Chef Alberto Garzón
       
       Madrid taz | Spaniens politische Landschaft könnte sich bei den Neuwahlen
       am 26. Juni erheblich verändern. Denn die Antiausteritätspartei Podemos und
       die postkommunistische Vereinigte Linke (IU) treten mit einer gemeinsamen,
       von der jeweiligen Basis befürworteten, Liste an. Die Neuwahlen wurden
       notwendig, nachdem sich nach dem Urnengang vom 20. Dezember das Parlament
       auf keine Regierung einigen konnte.
       
       Podemos wurde damals drittstärkste Kraft mit nur 300.000 Stimmen weniger
       als die Sozialisten (PSOE), die auf den zweiten Platz hinter der
       konservative Volkspartei (PP) des amtierenden Regierungschefs Mariano Rajoy
       kamen. Dieser verlor 3 Millionen Stimmen und damit die absolute Mehrheit.
       IU erzielte rund 900.000 Stimmen.
       
       „Wir treten an, um die PP zu besiegen“, erklären die beiden Parteiführer,
       Politikprofessor Pablo Iglesias von Podemos und der Aktivist der
       Empörtenbewegung 15M, Alberto Garzón, von IU.
       
       Spitzenkandidat des Bündnisses, dem auch die grüne Partei EQUO sowie
       regionale Kräfte angehören, ist Iglesias. Das Programm umfasst 50 Punkte,
       die vor allem Kürzungen und Arbeitsmarktreformen der konservativen
       Regierung rückgängig machen sollen.
       
       „Wir werden den Sozialisten die Hand reichen, um eine Regierung des
       Fortschritts zu bilden“, heißt es. Podemos hatte schon nach dem 20.
       Dezember ein solches Bündnis angeboten, doch die PSOE einigte sich mit der
       viertstärksten Kraft, den rechtsliberalen Ciudadanos, und erhielt dafür
       keine Mehrheit im Parlament. Ob Podemos und IU ihre Wählerschaft addieren
       und gar mit den Sozialisten unzufriedene Wähler gewinnen können, muss sich
       zeigen.
       
       Podemos verabschiedete sich vom Schema „links/rechts“ und spricht vielmehr
       von „oben und unten“ oder „transversaler Politik. Das Bündnis mit IU könnte
       als Linksruck verstanden werden. Iglesias bot den Sozialisten am Dienstag
       gemeinsame Kandidaturen zum Senat an, der zweiten Parlamentskammer. Doch
       die PSOE lehnte ab.
       
       12 May 2016
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Reiner Wandler
       
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