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       # taz.de -- Krieg in Syrien: „Obszöner Angriff“ auf Flüchtlinge
       
       > Mindestens 28 Menschen sind bei den Angriffen getötet worden.
       > UN-Nothilfekoordinator O'Brien sagt, die Ereignisse seien möglicherweise
       > Kriegsverbrechen.
       
   IMG Bild: Eine zerstörte Marktstraße in der Provinz Idlib nach einem Luftangriff in April
       
       New York afp | Nach den tödlichen Luftangriffen auf ein Flüchtlingslager im
       Nordwesten Syriens nahe der türkischen Grenze haben die Vereinten Nationen
       Ermittlungen gefordert. Möglicherweise handele es sich bei diesem „obszönen
       Angriff“ um ein Kriegsverbrechen, erklärte UN-Nothilfekoordinator Stephen
       O'Brien am Donnerstag in New York. Nach Angaben von Aktivisten waren bei
       den Angriffen mindestens 28 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt
       worden.
       
       Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, waren
       unter den Todesopfern in dem angegriffenen Lager bei Sarmada in der Provinz
       Idlib Frauen und Kinder. Der Chef der Beobachtungsstelle, Rami Abdel
       Rahman, sprach von rund 50 Verletzten. Alle Opfer seien Zivilisten. Keine
       Angaben machte Rahman zu den möglichen Angreifern.
       
       Der Chef der in Aleppo ansässigen und den Rebellen nahestehenden
       Nachrichtenagentur Schahba, Mamun al-Chatib, machte die syrischen
       Streitkräfte für die Angriffe verantwortlich. Zehntausende Flüchtlinge
       leben in Lagern im Norden Syriens an der Grenze zur Türkei, davon befinden
       sich mehrere Flüchtlingscamps in Idlib.
       
       Die Provinz Idlib ist eine Hochburg des Terrornetzwerks al-Qaida. Sie wird
       von dem Al-Qaida-Ableger Al-Nusra-Front und verschiedenen verbündeten
       Rebellengruppen kontrolliert. Die in England ansässige oppositionsnahe
       Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netz von Informanten in Syrien, ihre
       Angaben und die der Nachrichtenagentur Schahba sind von unabhängiger Seite
       kaum überprüfbar.
       
       6 May 2016
       
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