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       # taz.de -- Ausbau Erneuerbare Energien: Tempo wird erst Ende Mai entschieden
       
       > Bund und Länder streiten darum, wie schnell die erneuerbaren Energien
       > ausgebaut werden sollen. Die Entscheidungssitzung findet am 31. Mai
       > statt.
       
   IMG Bild: Länder wie Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz konzentrieren sich auf Windenergie
       
       Berlin rtr | Bund und Länder haben sich noch nicht auf das künftige Tempo
       beim Ausbau der erneuerbaren Energien verständigen können. Die
       Entscheidungssitzung solle es nun am 31. Mai geben, sagte Bundeskanzlerin
       Angela Merkel (CDU) am Donnerstagabend nach einem Bund-Länder-Treffen in
       Berlin. Sie fügte hinzu, bei der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
       (EEG) dränge die Zeit, da dies auch noch von der EU gebilligt werden müsse.
       
       Neben den Ländern müssten zudem die Bundestagsfraktionen in der
       Energiefrage eingebunden werden. In Kraft treten soll das EEG Anfang
       nächsten Jahres. Andere Themen wie Länderfinanzausgleich und
       Ausländer-Integration, die ebenfalls diskutiert werden sollten, müssten auf
       Mitte Juni verschoben werden, sagte Merkel.
       
       Im Kern streiten Bund und Länder darum, wie schnell die erneuerbaren
       Energien in den nächsten zehn Jahren ausgebaut werden sollen. Bis 2025
       sollen 40 bis 45 Prozent des Stromverbrauchs aus diesen Quellen kommen.
       Derzeit sind es etwa 33 Prozent. Eigentlich war geplant, jährlich je 2,5
       Gigawatt Wind- sowie Solarenergie neu zu installieren. Dies würde jedoch
       wohl zu einem deutlichen Überschreiten der Zielspanne für 2025 führen.
       
       Besonders in der Union wird dies als zu teuer und ferner zu belastend für
       die Stromnetze kritisiert. Die Fraktion drängt besonders auf Kürzungen bei
       der Windenergie. Auf der anderen Seite haben die Länder höchst
       unterschiedliche Interessen: Bayern ist Solarenergie und auch Biomasse
       wichtig, die Nordländer und auch Binnenländer wie Baden-Württemberg, Hessen
       und Rheinland-Pfalz dagegen konzentrieren sich mehr auf Windenergie.
       
       Klar ist bereits, dass ab 2017 Zug um Zug die Förderung des Ökostroms
       umgestellt wird: Dann fallen die derzeit auf 20 Jahre festgelegten
       Garantiepreise für die Stromabnahme für neue Anlagen weg. Stattdessen
       werden Projekte ausgeschrieben: Wer die geringsten Subventionen verlangt,
       erhält den Zuschlag. Damit soll der Ausbau besser gesteuert werden.
       
       13 May 2016
       
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