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       # taz.de -- Rechte Parteien in Europa: Front National umwirbt AfD
       
       > Der FN-Politiker Edouard Ferrand will AfD-Chefin Frauke Petry zu einem
       > Treffen mit Marine Le Pen bewegen. AfD-Vize Gauland äußert Vorbehalte.
       
   IMG Bild: Wird nun von Frankreichs Rechten eingeladen: Frauke Petry
       
       Berlin dpa | Der stellvertretende AfD-Vorsitzende Alexander Gauland äußerte
       Vorbehalte vor einer Zusammenarbeit seiner Partei mit der französischen
       Rechtsaußen-Partei Front National (FN). „Ich würde es zum Beispiel nicht
       für sinnvoll halten, jetzt ein symbolträchtiges Treffen zwischen (den
       Parteichefinnen) Marine Le Pen und Frauke Petry zu organisieren“, sagte
       Gauland der Deutschen Presse-Agentur.
       
       Die Front National bemüht sich um ein bürgerliches Image, hat ihre
       Positionen im Vergleich zur Zeit des Parteigründers Jean-Marie Le Pen aber
       kaum verändert. Der Vater der Parteichefin wurde mehrfach wegen Anstiftung
       zum Rassenhass und Leugnung von Nazi-Verbrechen verurteilt; [1][er wurde
       von seiner Tochter aus der FN gedrängt]. Sie hat gute Chancen, bei der
       Präsidentenwahl 2017 in die Stichwahl zu kommen. Nach eigenen Angaben hat
       die Partei rund 83.000 „Mitglieder und Unterstützer“. Selbst sieht sich die
       FN als Bewegung, nicht als Partei.
       
       Der FN-Delegationsleiter im Europaparlament, Edouard Ferrand, [2][sagte dem
       Spiegel], er wolle AfD-Chefin Petry nicht nur zu einem Gespräch mit Le Pen
       einladen, sondern auch zum Besuch des nächsten Parteitages.
       
       Der bayerische AfD-Landeschef Petr Bystron forderte seine Partei auf, enger
       mit der FN zusammenzuarbeiten. Er sagte dem Spiegel: „Selbstverständlich
       sollten AfD-Vertreter wie Frauke Petry den Front National treffen und
       gemeinsame Schnittmengen erkunden.“
       
       Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Parteien sieht auch der
       SPD-Bundestagsabgeordnete Joachim Poß. „Beide Parteien wüten und hetzen,
       ohne den Menschen in Europa realitätstüchtige und demokratische Lösungen
       für die anstehenden Probleme zu bieten“, sagte er dem Handelsblatt.
       
       ## Nicht komplett abgeneigt
       
       Gauland sieht das anders. Er sagte, eine Zusammenarbeit mit Le Pen im
       Europäischen Parlament sei für die AfD kein Problem, weil beide Parteien
       für ein „Europa der souveränen Vaterländer“ einträten. Das „innenpolitische
       Gesicht“ der französischen Partei sehe jedoch ganz anders aus als das der
       AfD. „Bis vor kurzem war der Front National auch antisemitisch“, fügte er
       hinzu.
       
       Der EU-Abgeordnete Marcus Pretzell hatte sich [3][nach seinem Ausschluss
       aus der konservativen EKR-Fraktion] Anfang Mai der rechten EFN-Fraktion im
       Europäischen Parlament angeschlossen. Dieser Fraktion gehören neben der
       österreichischen FPÖ auch die italienische Lega Nord, die Front National
       und die niederländische PVV von Geert Wilders an. Die zweite
       AfD-Abgeordnete im Europäischen Parlament, Beatrix von Storch, wurde
       Mitglied der EFDD-Fraktion des britischen Rechtspopulisten Nigel Farage
       (Ukip).
       
       13 May 2016
       
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   DIR [1] /Rechtsextreme-Partei-Front-National/!5225311
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   DIR [3] /Rechtspopulisten-im-Europaparlament/!5295547
       
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