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       # taz.de -- Anschlag auf Sikh-Tempel in Essen: Polizei wusste von geplanten Taten
       
       > Die Polizei in NRW hatte bereits Monate vor dem Anschlag in Essen
       > Hinweise, dass die Jugendlichen Straftaten planen. Die Auswertung
       > erfolgte zu spät.
       
   IMG Bild: Das zerstörte Sikh-Gebetshaus in Essen (Archivbild vom 16. April 2016)
       
       Essen/Duisburg dpa/afp | Vor dem Anschlag auf das Sikh-Gebetshaus in Essen
       hat die Polizei in NRW einem Medienbericht zufolge Hinweise auf geplante
       Straftaten der drei Tatverdächtigen bekommen. Die Mutter eines der
       Jugendlichen habe der Polizei in Duisburg drei Wochen vor dem Anschlag
       Fotos von Notizen vorgelegt, in denen die drei unter anderem von der
       „Bekämpfung von Ungläubigen“ sprachen. Das berichten die [1][Süddeutsche
       Zeitung ] sowie die Sender WDR und NDR.
       
       Daraufhin wurden laut Polizei „gefahrenabwehrende polizeiliche Maßnahmen“
       getroffen. Der Süddeutschen Zeitung zufolge wurden die Notizen aber erst
       zehn Tage nach dem Anschlag endgültig ausgewertet.
       
       Die Duisburger Polizei wies den Bericht zurück. Aus von der Mutter
       übersandten Bilddateien mit Auszügen einer Kladde des Jugendlichen hätten
       sich „keine konkreten Hinweise auf geplante Anschläge“ ergeben, betonte die
       Polizei am Mittwoch.
       
       Die Duisburger Polizei bestätigte zwar, dass die Mutter eines
       Tatverdächtigen der Kriminalinspektion Staatsschutz am 29. März acht
       Bilddateien übersandte. Die Bilder seien am 30. März von der Polizei
       Duisburg und von Experten des Landeskriminalamts ausgewertet worden. „Mit
       dem Ergebnis, dass sich daraus keine konkreten Hinweise auf geplante
       Anschläge ergaben“, hieß es in der Stellungnahme der Polizei.
       
       Die Aufzeichnungen enthielten demnach lediglich Hinweise auf mögliche
       Eigentumsdelikte. Deshalb habe der Staatsschutz ein Ermittlungsverfahren
       eingeleitet und bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Duisburg angeregt,
       bei Gericht einen Durchsuchungsbeschluss zu beantragen. Die
       Staatsanwaltschaft habe den für eine Durchsuchung erforderlichen
       Anfangsverdacht aber verneint.
       
       Am Montag hatte die Polizei Gelsenkirchen eingeräumt, einem Hinweis auf
       einen der Täter nicht entschlossen genug nachgegangen zu sein. Bei dem
       Anschlag auf das Sikh-Gebetshaus Mitte April waren drei Menschen verletzt
       worden. Wenige Tage später nahm die Polizei zwei 16-Jährige mit Kontakten
       in die Islamistenszene fest. Sie sitzen in Untersuchungshaft. Anfang Mai
       kam ein dritter, 17 Jahre alter Jugendlicher in Haft.
       
       25 May 2016
       
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   DIR [1] http://www.sueddeutsche.de/politik/versaeumnisse-vor-anschlag-bombe-auf-probe-1.3005137
       
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