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       # taz.de -- Korallenbleiche am Great Barrier Reef: Kränkelnde Korallen
       
       > Zum dritten Mal in 18 Jahren gibt es ein Massensterben vor Australiens
       > Küste. El Niño und der Klimawandel erwärmen das Wasser. Aber es gibt
       > wenigstens einen Lichtblick.
       
   IMG Bild: Ganz schön blass: Algengifte führen zur Korallenbleiche am Great Barrier Reef
       
       Sydney dpa | Wie befürchtet hat die massive Korallenbleiche am Great
       Barrier Reef in Australien verheerende Folgen. In der Nord- und
       Zentralregion seien mehr als ein Drittel der Korallen schon tot oder dabei,
       abzusterben, berichtete die James-Cook-Universität am Montag. An den 84
       untersuchten Riffen seien im Durchschnitt 35 Prozent der Korallen fast oder
       ganz abgestorben.
       
       „Es ist die dritte Korallenbleiche in 18 Jahren, die auf den Klimawandel
       zurückzuführen ist, und sie ist deutlich extremer als alles, was wir vorher
       gemessen haben“, stellte Meeresforscher Terry Hughes fest. „Diese drei
       Bleichen sind in einer Zeit passiert, in der die Temperaturen weltweit nur
       ein Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau lagen. Uns läuft die Zeit
       davon, um die Treibhausgase zu reduzieren.“
       
       Das Great Barrier Reef ist das größte Korallenriffsystem der Welt. Es
       erstreckt sich 2.300 Kilometer entlang der Ostküste Australiens. Korallen
       sind Nesseltiere. Sie leben in Symbiose mit Algen, die sie mit Nährstoffen
       versorgen. Wenn das Wasser zu warm wird, produzieren die Algen Gifte.
       
       Durch das Wetterphänomen El Niño lagen die Wassertemperaturen in diesem
       Jahr teils bei mehr als 30 Grad. Dann stoßen die Korallen die Algen ab. Sie
       verlieren ihre Farbe und sterben. Korallen können sich regenerieren, wenn
       noch einige Algen überleben oder sich neue Algen ansiedeln. Wie groß das
       Zeitfenster ist, in denen die Korallen wieder aufleben können, hängt von
       den Sorten ab.
       
       Doch auch einen Lichtblick gibt es: Zwar sind mehr als 90 Prozent der
       Korallenriffe von Bleiche betroffen. Aber südlich von Cairns haben 95
       Prozent der Korallen überlebt. „Wie rechnen damit, dass diese nur leicht
       geblichenen Korallen ihre Farbe in einigen Monaten zurückgewinnen“, meinte
       Hughes Kollegin Mia Hoogenboom.
       
       Das Great Barrier Reef ist eine der wichtigsten Touristenattraktionen
       Australiens. Die Einnahmen belaufen sich auf umgerechnet mehr als drei
       Milliarden Euro im Jahr. In der Tourismusindustrie gibt es direkt und
       indirekt 70.000 Arbeitsplätze. In der vergangenen Woche war bekannt
       geworden, dass nach einer Intervention Australiens Passagen zum Great
       Barrier Reef aus einem UN-Klimabericht gestrichen worden waren.
       
       30 May 2016
       
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