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       # taz.de -- Schadstoffbelastung durch Verkehr: Stinkeluft vor Kitas und Schulen
       
       > Laut einer Studie sind die täglichen Wege von Kindern besonders mit
       > Schadstoffen belastet. Mit üblen Folgen für die Gesundheit der Kleinsten.
       
   IMG Bild: Umweltzonen sind eine der Maßnahmen gegen schlechte Luft
       
       Berlin taz | Vor Kitas und Schulen an vielbefahrenen Straßen ist die Luft
       stark mit Stickstoffdioxid belastet – teilweise über den zulässigen
       Grenzwerten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag der
       Grünen-Fraktion im Bundestag. Gemessen wurden die Luftwerte vor insgesamt
       58 Kitas und Schulen in fünf Städten. Besonders schlechte Luft gebe es in
       Essen und Köln. Dort werden etwa bei der Hälfte der Standorte die
       Grenzwerte überschritten.
       
       „Die Studie weißt auf ein generelles Problem hin“ erklärt Wolfram Birmili
       vom Umweltbundesamt. Neben Feinstaub und Ozon habe vor allem
       Stickstoffdioxid einen negativen Einfluss auf die Luftqualität und sei
       mittlerweile Schadstoff Nummer Eins in Deutschland. Die Studie geht auch
       auf die potenziellen gesundheitlichen Folgen ein. Bei Kindern mit Asthma
       könne Stickoxid die Symptome von Bronchitis verschlimmern und das
       Lungenfunktionswachstum verringern.
       
       Laut Birmili habe die Politik das Problem seit 2005 vor sich hergeschoben.
       Damals hatte die EU Grenzwerte für Schadstoffe in der Luft festgelegt. Als
       Reaktion haben zwar viele Städte Luftreinhaltepläne eingeführt, deren
       Umsetzung dauert aber.
       
       Bärbel Höhn, Abgeordnete der Grünen im Bundestag fordert Autohersteller zum
       Handeln auf. „Wir brauchen ein groß angelegtes Nachrüstprogramm für
       Diesel-PKWs, damit die Grenzwerte für Stickoxide eingehalten werden. Das
       ist teuer für die Hersteller, aber verkraftbar.“
       
       Im Zusammenhang mit den Ergebnissen der Studie kritisiert die Vorsitzende
       des Umweltausschusses im Bundestag auch Verkehrsminister Dobrindt. Dieser
       ziehe keine Konsequenzen aus dem Abgas-Skandal. „Nur wenige Autos sollen
       die Hersteller freiwillig zurückrufen. Mit dieser Politik wird sich an der
       zu hohen Stickoxid-Konzentration in unseren Städten nichts ändern.“
       
       3 Jun 2016
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Lina Schwarz
       
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