URI: 
       # taz.de -- Gauck tritt nicht wieder an: Keine zweite Amtszeit
       
       > Der Bundespräsident kündigt an, nicht für eine Wiederwahl zur Verfügung
       > zu stehen. Als Grund nannte der 76-Jährige sein hohes Alter.
       
   IMG Bild: Bis zum Ende seiner ersten Wahlperiode werde er aber sein Amt wie bisher „mit Respekt und auch mit Freude“ ausüben, sagt Gauck
       
       Berlin taz | Jetzt ist es offiziell: Bundespräsident Joachim Gauck steht
       nicht für eine zweite Amtszeit zur Verfügung. Bei einem Statement in seinem
       Amtssitz, dem Schloss Bellevue in Berlin, erklärte Gauck Montagmittag, dass
       er mit dem Ablauf der ersten Amtszeit im Frühjahr 2017 in den Ruhestand
       gehen wolle.
       
       „Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen“, sagte Gauck, der sein
       Alter als Begründung für den Rückzug als Präsident nannte. „Ich möchte für
       eine erneute Zeitspanne von fünf Jahren nicht eine Energie und Vitalität
       voraussetzen, für die ich nicht garantieren kann“, sagte er.
       
       Ursprünglich wollte sich der Bundespräsident erst am Dienstag zu seiner
       Zukunft äußern – eine Vielzahl von Medienberichten in der vergangen Woche
       haben die Dramaturgie verschoben. Nach ersten Gerüchten, dass Gauck in
       dieser Woche den Rückzug verkünden wolle, begannen bereits erste
       Spekulationen über seine Nachfolge.
       
       Der 76-jährige ist seit 2012 Bundespräsident. Er war von der
       Bundesversammlung mit großer Mehrheit als Nachfolger des zurückgetretenen
       Christian Wulff gewählt worden. Bereits 2010 hatte Gauck für das Amt
       kandidiert, war damals aber an der Ablehnung der CDU gescheitert.
       
       Der evangelisch-lutherische Pastor war der breiteren Öffentlichkeit als
       erster Beauftragter für die Unterlagen der Staatssicherheit bekannt
       geworden. Zwischen 1990 und 2000 zeichnete er wesentlich verantwortlich für
       den Umgang mit den Akten und die Aufarbeitung der Geschichte der
       DDR-Spitzelbehörde.
       
       Der aus Rostock stammende Gauck ist parteilos, war in Wendezeiten Mitglied
       des oppositionellen Neuen Forums in seiner Heimatsstadt und war
       Abgeordneter sowohl der letzten DDR-Volkskammer, als auch später des
       Bundestages.
       
       6 Jun 2016
       
       ## TAGS
       
   DIR Joachim Gauck
   DIR Bundespräsident
   DIR DDR
   DIR Horst Köhler
   DIR Bundespräsident
   DIR Joachim Gauck
   DIR Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin
   DIR Joachim Gauck
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Umfrage BundespräsidentIn: Steinmeier mit 52 Prozent Favorit
       
       In acht Monaten wählt die Bundesversammlung ein neues Staatsoberhaupt.
       Viele BürgerInnen würden gerne direkt wählen. Aktuell läge Steinmeier dabei
       vorne.
       
   DIR Kommentar Joachim Gaucks Verzicht: Die Gegenfigur zu den Wutbürgern
       
       Gauck hat im Amt die Annäherung des konservativen Bildungsbürgers an das
       Jetzt verkörpert. Nun sollte ihm endlich eine Frau folgen.
       
   DIR Gaucks Nachfolge: Schwierige Kandidatensuche
       
       Joachim Gauck soll sich entschieden haben, auf eine zweite Amtszeit zu
       verzichten. Die Mehrheitsverhältnisse in der Bundesversammlung sind
       kompliziert.
       
   DIR Kommentar Nachfolge von Joachim Gauck: Die Inszenierung hat begonnen
       
       Die Politik hyperventiliert über einen Nachfolger des Bundespräsidenten.
       Jeder Kandidat muss das eigene Profil der Partei verkaufen.
       
   DIR Gauck will auf zweite Amtszeit verzichten: Zu alt zum Präsidieren?
       
       Bundespräsident Gauck soll sich entschlossen haben, nicht für eine zweite
       Amzszeit anzutreten. Die Suche nach einem Nachfolger dürfte schwierig
       werden.