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       # taz.de -- Wildtier-Stiftung zählt in Hamburg durch: Volkszählung unter Honigbienen
       
       > In der Hansestadt werden in den nächsten drei Jahren Wildbienen gezählt.
       > Das Wildbienen-Monitoring soll Grundlage für eine erste Rote Liste
       > werden.
       
   IMG Bild: Städte bieten besonders viele Nistmöglichkeiten
       
       Hamburg epd | Die Deutsche Wildtier Stiftung will erstmals eine Rote Liste
       für Wildbienen in Hamburg erstellen. Dazu werden in diesen Tagen im
       gesamten Stadtgebiet Biologen mit Kescher, Netz und gelber Plastikschale
       ausschwärmen, kündigte die Stiftung am Montag an. Hamburg sei eines der
       wenigen Bundesländer, in denen Wildbienen bislang noch nie erfasst worden
       seien, hieß es.
       
       Über die Hälfte der knapp 600 Wildbienenarten Deutschlands stehen laut
       Wildtier-Stiftung auf der Roten Liste und sind gefährdet. Sie führen ein
       Single-Leben, sind aber immens fleißig und von hohem wirtschaftlichen
       Nutzen in der Landwirtschaft – ihre Bestäubungsleistung ist bares Geld
       wert. Doch es fehlt ihnen zunehmend an Nistmöglichkeiten.
       
       Die Mohn-Mauerbiene beispielsweise kleidet ihre Niströhren im Sandboden mit
       Mohnblütenblättern aus, die Bedornte Schneckenhaus-Mauerbiene zieht nur in
       verlassene Kalkhäuser von Gartenschnecken ein, und die Blattschneiderbiene
       sucht Hohlräume, die sie mit Blatt- oder Holzstücken fest verriegeln kann.
       
       „Gerade der städtische Raum mit kleinräumigen Strukturen bietet gute
       Voraussetzungen für Wildbienen“, sagte Fritz Vahrenholt, Alleinvorstand der
       Deutschen Wildtier Stiftung. Darum sei das Monitoring in Hamburg so
       wichtig. Es ist auf drei Jahre angelegt. 2020 könnten die Daten ausgewertet
       und die Rote Liste erstellt werden. Die wissenschaftliche Leitung des
       Projektes hat Christian Schmid-Egger von der Deutschen Wildtier Stiftung.
       Er gilt als führender Wildbienen- und Wespenexperte und hat zahlreiche
       tierökologische Studien veröffentlicht.
       
       6 Jun 2016
       
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