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       # taz.de -- Wahlkampf in den USA: Gemeinsam gegen Trump
       
       > Bernie Sanders kündigt in einer Videobotschaft Unterstützung für die
       > Kampagne von Hillary Clinton an. Er knüpft sie aber an Bedingungen.
       
   IMG Bild: Der energische Bernie Sanders während seiner Videobotschaft an seine Anhänger*innen
       
       Washington taz | Es klang über weite Strecken nach einem heiklen verbalen
       Balanceakt. Mit einer Videoansprache an seine Anhänger hat sich Bernie
       Sanders, der überraschend starke, letztlich aber unterlegene linke Rivale
       Hillary Clintons, im Duell um die Präsidentschaftskandidatur de facto
       hinter seine Kontrahentin gestellt. Allerdings sicherte er ihr seine
       Unterstützung offiziell noch nicht zu.
       
       Das wichtigste Ziel der nächsten fünf Monate sei es, den republikanischen
       Bewerber Donald Trump zu besiegen, sagte Sanders. Nach Jahrhunderten des
       Rassismus, der Frauenfeindlichkeit und der Diskriminierung brauche das Land
       keinen Republikaner, der die Intoleranz zum Pfeiler seiner Kampagne mache.
       
       Theoretisch bleibt der Senator im Wettlauf um das Weiße Haus, auch wenn er
       keine Chance mehr hat, ihn zu gewinnen. Am Ende der Vorwahlen verfügt seine
       Kontrahentin über genügend Stimmen, um auf dem Konvent der Demokraten im
       Juli als Kandidatin fürs Oval Office aufgestellt zu werden.
       
       Gleichwohl muss Clinton der Schulterschluss mit Sanders gelingen, will sie
       dessen hochmotivierte Anhängerschaft auf ihre Seite ziehen – junge Wähler,
       Geringverdiener und Selbstständige, die mit der früheren Außenministerin
       fremdeln, weil sie in ihr eine Symbolfigur des Establishments sehen. In
       der Altersgruppe zwischen 18 und 45 kam Sanders in allen Bundesstaaten auf
       eine Mehrheit.
       
       ## Keine Geheimnisse zwischen Sanders und Clinton
       
       Es sei kein Geheimnis, dass Clinton und er in einigen sehr wichtigen
       Punkten große Differenzen hätten, sagte Sanders. Wahr sei aber auch, dass
       sich beider Ansichten bei anderen Themen nahezu deckten. Im Duett mit
       Clinton wolle er die Partei gründlich verändern, „sodass sie eine Partei
       der arbeitenden Menschen, der jungen Menschen wird, statt eine Partei
       wohlhabender Wahlkampfspender zu sein“.
       
       Sanders will das Handtuch also erst werfen, wenn klar ist, dass sich einige
       seiner Forderungen im Wahlprogramm Clintons wiederfinden: ein Verbot des
       Frackings, Milliardeninvestitionen in die vielerorts marode Infrastruktur
       und die Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf 15 Dollar pro Stunde,
       nicht nur auf 12 Dollar, wie von seiner Rivalin vorgeschlagen.
       
       17 Jun 2016
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Frank Herrmann
       
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